WK richtet Ombudsstelle gegen Korruption ein
29. April 2011
Alt-Präsident Karl Koffler stellt sich unter der persönlichen Telefonnummer 0676/70 80 300 als Ansprechpartner für Unternehmen im Zuge der Connect-Affäre zur Verfügung. Sein Nachfolger, Präsident Franz Pacher, erwartet sich davon einen Beitrag zur Aufklärung von bislang veröffentlichten und eventuell weiteren Rechnungen: „Schon bisher sind Rechnungen über rund eine halbe Million Euro bekannt. Wir installieren daher eine Firewall gegen derartige Systeme, die dem Wirtschaftsstandort großen Schaden zufügen.“
Pacher: „Wenn Unternehmen veranlasst werden, Zahlungen für dubiose Leistungen wie Layoutberatung an eine Partei zu leisten, dann ist das eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort. Es liegt mir sehr am Herzen, Kärnten von diesem Makel wieder zu befreien."
System der Korruption aushebeln
Die neue Anlaufstelle soll nach dem Willen der WK einen Beitrag dazu leisten, ein eventuell landesweit agierendes Provisionssystem offenzulegen. Unternehmerinnen und Unternehmer, die im Zusammenhang mit öffentlichen Aufträgen Provisionszahlungen an Agenturen oder direkt an Parteien geleistet haben oder zur Übernahme von Rechnungen Dritter angehalten wurden, können durch ihre Informationen an den Korruptionsombudsmann Koffler dazu beitragen, diesem System das Handwerk zu legen.
Vertraulichkeit sei dabei das oberste Gebot. Niemand müsse befürchten, am nächsten Tag in der Zeitung zu stehen, sagt Koffler. Bei konkreten Hinweisen werde man die rechtliche Beratung des Präsidenten der Kärntner Anwaltskammer, Dr. Gernot Murko, in Anspruch nehmen.
Seine neue Aufgabe will der Korruptionsombudsmann - auch politisch - völlig unabhängig wahrnehmen: „Ich werde ohne Ansehen der Person handeln - davon können Sie ausgehen.“
Quelle: Wirtschaftskammer Kärnten
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