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Umweltrecht: EU-Parlament lehnt neuen Genmais ab

Die EU-Abgeordneten haben die Kommission aufgefordert, den genetisch veränderten Mais 1507 des US-Herstellers Dupont Pioneer nicht zuzulassen. Die insektenresistente Maissorte gefährde Schmetterlinge und Motten.
Von Redaktion
17. Januar 2014

In Europa ist der Anbau von Gentechnik-Sorten nicht grundsätzlich verboten. Mitte der 90er Jahre wurden einige genetisch veränderte Maissorten zugelassen. Als letzte derartige Pflanze wurde im Jahr 2010 der Anbau der Amflora-Kartoffel erlaubt. Sie wurde jedoch im Dezember 2013 auf Anordnung des Europäischen Gerichtshofes wieder vom EU-Markt genommen. Aktuell darf nur die Maissorte MON 810 der Firma Monsanto für den kommerziellen Gebrauch angebaut werden.

Gefährdung für Schmetterlinge

Gestern stimmten die Abgeordneten im EU-Parlament trotzdem gegen die Zulassung des neuen Genmais 1507 von Dupont Pioneer. Die Entschließung wurde mit 385 Stimmen angenommen, bei 201 Gegenstimmen und 30 Enthaltungen.

Die EU-Kommission hatte zuvor die Einführung dieser Sorte befürwortet. Und das, so die deutsche Abgeordnete Dagmar Roth-Behrendt vom Umweltausschuss des Europaparlaments, obwohl zwölf von 18 Mitgliedsstaaten sich dagegen aussprechen. Zudem habe die Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ergeben, dass die Pollen der Maissorte 1507 Schmetterlinge und Motten gefährden könnten. Trotzdem habe der Hersteller Pioneer keine zusätzlichen Dokumente zur Lösung dieses Problems vorgelegt, sagte Roth-Behrendt gegenüber dem Pressedienst des EU-Parlaments.

Wann der Ministerrat über den Fall entscheidet, ist noch unklar.

Kaum Gusto auf Gentech-Food

Tatsache ist, dass eine Mehrheit der Europäer gentechnisch veränderten Lebensmitteln skeptisch gegenübersteht. Einer Eurobarometerumfrage von November 2010 zufolge sind 61 Prozent der EU-Bürger gegen die Weiterentwicklung von genetisch veränderten Lebensmitteln in Europa. Europäer glauben in der Mehrzahl nicht an die Vorteile genetisch veränderter Organismen und finden sie unsicher und beängstigend.

Folgerichtig hat Monsanto im Juli erklärt, ausstehende Anträge für die Anbauzulassung genetisch veränderten Saatguts in der EU zurückzuziehen. Begründung: Es gebe für den Handel mit solchem Saatgut in der EU keine Zukunft.

(Quelle: EU-Parlament)

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