Tierversuche für Kosmetika: EU für weltweiten Stopp
03. Mai 2018
Die EU-Abgeordneten wiesen am Donnerstag darauf hin, dass das Tierversuchsverbot die Kosmetikindustrie in Europa nicht daran gehindert habe, sich bestens zu entwickeln und rund zwei Millionen Arbeitsplätze zu schaffen. Dennoch seien in 80 Prozent der Länder weltweit Tierversuche und das Inverkehrbringen von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, noch immer zulässig. Das Parlament unterstreicht ebenfalls, dass es aufgrund von Gesetzeslücken möglich ist, dass kosmetische Mittel, die außerhalb der EU an Tieren getestet wurden, auf dem EU-Markt in Verkehr gebracht und in der EU mit Alternativen zu Tierversuchen erneut getestet werden.
In der Entschließung heben die Abgeordneten auch hervor, dass die meisten Bestandteile kosmetischer Mittel auch in vielen anderen Erzeugnissen, etwa in Arzneimitteln, Reinigungsmitteln und sonstigen chemischen Mitteln sowie in Lebensmitteln verwendet werden, und dass diese Bestandteile gemäß den einschlägigen Rechtsvorschriften möglicherweise an Tieren getestet wurden.
Der Mangel an verlässlichen Daten über Kosmetika, die an Tieren getestet und dann in die EU importiert wurden, bleibt ebenfalls ein ernstes Problem, so die Abgeordneten. Sie fordern die EU auf, dafür zu sorgen, dass keines dieser Produkte, die auf den Markt der EU gebracht werden, in einem Drittland an Tieren getestet wurde.
Um ein weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetika und des Handels mit kosmetischen Inhaltsstoffen, die an Tieren getestet werden, zu erreichen, fordern die Abgeordneten die führenden EU-Politiker auf, ihre diplomatischen Netzwerke zu nutzen, um eine Allianz zu bilden und im Rahmen der Vereinten Nationen den Abschluss eines internationalen Übereinkommens gegen Tierversuche für kosmetische Mittel in die Wege zu leiten. Das Verbot sollte noch vor 2023 in Kraft treten.
Sie verlangen ebenfalls, dafür Sorge zu tragen, dass das EU-Verbot von Tierversuchen für kosmetische Mittel weder durch laufende Handelsverhandlungen noch durch Vorschriften der Welthandelsorganisation abgeschwächt wird.
Die unverbindliche Entschließung wurde mit 620 Stimmen bei 14 Gegenstimmen und 18 Enthaltungen angenommen.
(Quelle: EU-Parlament)
Autoren

Redaktion
Die LexisNexis Österreich & Compliance Praxis Redaktion versorgt Sie regelmäßig mit aktuellen News und Informationen aus der Compliance Welt. Unser Ziel ist es Ihre tägliche Arbeit bestmöglich zu u...