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Korruptionswahrnehmungsindex: Österreich auf Rang 16

Transparency International hat den Corruption Perceptions Index (CPI) 2017 präsentiert. Die ersten drei Ränge belegen dieses Jahr Neuseeland, Dänemark und Finnland, am Ende der Rangliste finden sich Somalia, Südsudan und Syrien. Österreich liegt gemeinsam mit Belgien und den USA auf Rang 16 von insgesamt 180 erfassten Staaten.
Von Redaktion
25. Februar 2018

Nachdem Österreich im Jahr 2012 auf Rang 25, 2013 gar auf Rang 26 abgestürzt war und sich 2015 ein leichter Aufwärtstrend abzeichnete, bildeten sich in den letzten zwei Jahren keine signifikanten Veränderungen in der internationalen Wahrnehmung Österreichs zu Korruption ab. Somit ist Österreich mit Platz 16 im Jahr 2017 noch weit von der Spitzenplatzierung auf Rang 10 aus dem Jahr 2005 entfernt. Zudem liegt Österreich im EU-Vergleich weiterhin nur im Mittelfeld und unter anderem deutlich hinter den Nachbarstaaten Deutschland (Rang 13) und der Schweiz (Rang 8).

Der Korruptionswahrnehmungsindex ist ein zusammengesetzter Index. Die Berechnungsbasis bilden vergleichende Länderanalysen von NGOs, Stiftungen und Unternehmensberatungsagenturen sowie Umfragen unter Managern vor allem international tätiger Unternehmen aus den vergangenen ein bis drei Jahren. In diesen wird die Wahrnehmung der Verbreitung von Bestechlichkeit sowie effektiver Mechanismen zur Bekämpfung und Prävention von Korruption im öffentlichen Sektor der jeweiligen Staaten bewertet.

„Der CPI-Wert bildet den Mittelwert aus den für den jeweiligen Staat zugrunde liegenden Studien, umgerechnet auf eine Skala zwischen 0 (umfassende Korruption) und 100 (keine Korruption)“, erläutert Herr Dr. Hubert Sickinger, Beiratsmitglied von TI-AC. In dieser Skala erreicht Österreich dieses Jahr wie auch im Vorjahr 75 von 100 möglichen Punkten.

„Wenn Österreich langfristige und signifikante Verbesserungen bei der Antikorruptions-Arbeit erreichen und wieder zurück in die Top 10 des CPI will, braucht es aber nicht nur ein öffentliches und glaubwürdiges Bekenntnis zu mehr Transparenz in Politik und Wirtschaft, sondern auch eine aktive Umsetzung der nötigen Schritte.“, betont Prof. Eva Geiblinger.

TI-AC begrüßt den Beschluss der neuen Bundesregierung zu einer nationalen Anti-Korruptions-Strategie und damit einer öffentlichen Bekenntnis zur Bedeutung und Verantwortung von Korruptionsmaßnahmen in allen Bereichen. Die Entwicklung und Umsetzung einer Anti-Korruptions-Strategie war eine bislang unerfüllte internationale Verpflichtung der von Österreich bereits 2006 ratifizierten UN Konvention gegen Korruption (UNCAC), welcher nun Rechnung getragen werden soll.

„Die kürzlich verabschiedete Nationale Anti-Korruptionsstrategie der Bundesregierung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir begrüßen vor allem die Selbstverpflichtung zu mehr Transparenz und Integrität und die Betonung einer sektorenübergreifenden Herangehensweise, insbesondere der verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem staatlichen Bereich und der Zivilgesellschaft.“, so Geiblinger. „Die deklarierten Absichten der Regierung müssen jedoch konkretisiert und anhand der geplanten praktischen Umsetzung der Nationalen Anti-Korruptionsstrategie, wie den angekündigten Aktionsplänen, in den kommenden Monaten unter Beweis gestellt werden.“

(Quelle: TI Austria)

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