EU-Rechnungshof empfiehlt EZB Umbau ihres Risikomanagements
06. Juni 2012
Der Europäische Rechnungshof (EuRH) hat im Jahr 2010 das Risikomanagement der Europäischen Zentralbank (EZB) untersucht und analysiert, ob die EZB über ein wirksames operationelles und finanzielles Risikomanagement verfügt.
Grundsätzlich sei das der Fall, wird in einem jetzt veröffentlichten Bericht festgestellt. Es gibt aber nach Ansicht des EU-Rechnungshofs einige Schwachstellen bei den zur Beurteilung, Überwachung und Eindämmung der Risiken verfolgten Strategien.
Stein des Anstoßes ist in erster Linie die klare Trennlinie zwischen operationellem und finanziellem Risikomanagement. Bei der EZB fallen alle operationellen Risiken – einschließlich der Geschäftsfortführung im Krisenfall – in den Aufgabenbereich der Operational Risk Unit (ORM /BCM), für das finanzielle Risikomanagement, auch in Bezug auf die Investitionstätigkeit und die Kreditoperationen der EZB, ist die Risikomanagement-Abteilung (RMA) zuständig.
Insbesondere empfiehlt der EuRH daher die folgenden zwei Maßnahmen:
-
Chief Risk Officer – Die EZB sollte erwägen, eine hierarchisch unabhängige zentrale Risikomanagementfunktion zu schaffen, indem sie beispielsweise einen Risikomanager (Chief Risk Officer) oder einen Risiko-Ausschuss einsetzt, der sich ausschließlich auf das Risikomanagement konzentriert, wodurch eine umfassende Betrachtung der Risiken, mit denen die Bank konfrontiert ist, sichergestellt würde.
-
Dokumentation – Die EZB sollte in ihrem Jahresabschluss die Risikomanagementpraxis noch besser gegenüber externen Stellen offenlegen, indem sie vorbildliche Verfahren wie den IFRS 7 anwendet.
(PM, kp)
Autoren

Redaktion
Die LexisNexis Österreich & Compliance Praxis-Redaktion versorgt Sie regelmäßig mit aktuellen News und Informationen aus der Compliance-Welt. Unser Ziel ist es, Ihre tägliche Arbeit bestmöglich zu ...