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Wirtschaftskriminalität: Betrugsdelikte im Steigen

Der aktuelle Sicherheitsbericht 2011 der Bundesregierung konstatiert einen starken Anstieg bei Betrugsdelikten, insbesondere beim Internetbetrug und beim Frachtbetrug.
Von Redaktion
06. August 2012

Die Bundesregierung hat dem Parlament den Bericht über die innere Sicherheit 2011 übermittelt, der auf mehr als 600 Seiten über die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Kriminalität, Strafjustiz, Niederlassung und Aufenthalt informiert sowie einen ausführlichen Statistikteil enthält.

Im Folgenden die wichtigsten Aussagen des Berichts im Bereich Wirtschaftskriminalität.  

Internetbetrug

Bei den Betrugsdelikten ist im Jahr 2011 ein starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dieser Anstieg wurde vor allem durch den Internetbetrug verursacht. Besonders zu erwähnen sind dabei Auktionsbetrügereien, Bestellbetrügereien, Love- bzw. Datingscam oder Finanzagenten.

Eine weitere Form des Internetbetrugs stellen „gefakte“ Webshops dar, in denen Waren jeglicher Art zum Kauf angeboten werden. Diese Fake-Shops existieren maximal sechs Wochen, danach verschwinden sie wieder. In dieser Zeit werden kriminelle Gewinne in Höhe von mehreren hunderttausend Euro erzielt.

Frachtbetrug

Einen Schwerpunkt in der Kriminalitätsbekämpfung bildete 2011 auch der Frachtbetrug, bei dem schon 2009 ein Anstieg festgestellt wurde. Beim Frachtbetrug übernimmt der Täter als Frachtführer die Lieferung einer Warensendung, die Ware kommt jedoch nie am Bestimmungsort an, sondern verschwindet meistens in den östlichen Nachbarländern.

Durch die Einbindung von Europol und Verbindungsbeamten sowie die verstärkte internationale grenzüberschreitende Zusammenarbeit konnten laut Bericht zwei organisierte Banden in der Slowakei ermittelt werden.

Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

Im Beobachtungszeitraum 2011 wurden bei der für den Bereich der Geldwäsche zuständigen „Austrian Financial Intelligence Unit“ (A-FIU) insgesamt 2.741 Akteneingänge verzeichnet. Der Hauptteil der Meldungen erfolgte von den Kredit- und Finanzinstituten und betraf insgesamt 284 Sparbücher. Österreichweit wurden im Beobachtungszeitraum 537 Strafanzeigen wegen des Verdachts der Geldwäscherei erstattet. In 40 Fällen wurde das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung über mögliche Terrorismusfinanzierungen informiert.

Zusätzlich hat die A-FIU in 22 Fällen das BMF wegen des Verdachts des Steuerbetrugs und in elf Fällen die FMA wegen Nichtoffenlegung von Treuhandbeziehungen informiert.

Von der A-FIU wurden vier Kontoöffnungen und insgesamt 83 Kontoauswertungen abgeführt. Weiters wurden von der A-FIU in neun gerichtlichen Rechthilfeersuchen die notwendigen Ermittlungen geführt.

Über Anregung der A-FIU wurden von den Gerichten drei gerichtliche Beschlagnahmen über einen Gesamtbetrag von etwas mehr als 3,2 Millionen Euro und 20 Sicherheitsanordnungen durch die zuständigen Staatsanwaltschaften über einen Gesamtbetrag von 16,9 Millionen Euro erlassen.

(PM, kp)

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