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Umfrage: Mangelndes Risikobewusstsein in Sachen Compliance

Jeder vierte Arbeitnehmer würde Geschenke von Geschäftspartnern bedenkenlos annehmen, ein Viertel der Befragten kann mit dem Begriff „Compliance“ nichts anfangen. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Arbeitnehmern.
Von Redaktion
06. März 2015

Der IT-Dienstleister Recommind befragte 1.000 deutsche Arbeitnehmer zu Compliance-Vorgaben ihres Arbeitgebers. Das Ergebnis zeigt, dass das Risikobewusstsein unter den Mitarbeitern lückenhaft ist.

Mangelnde Kontrolle in jedem vierten Unternehmen

Lediglich 36 Prozent der Befragten gaben an, von bestehenden Compliance-Regeln im Unternehmen zu wissen und sich auch daran zu halten. Jeder vierte Arbeitnehmer gab zu, dass es zwar ein Regelwerk gäbe, sich aber aufgrund mangelnder Kontrollen ein eher lockerer Umgang mit bestehenden Vorschriften eingeschlichen habe. 17 Prozent gaben an, dass es in ihrem Unternehmen keine Compliance-Richtlinien gäbe; 23 Prozent konnten sich unter dem Begriff Compliance noch nicht einmal etwas vorstellen. Das war nicht nur bei kleinen Unternehmen der Fall: 53 Prozent derer, die mit dem Begriff „Compliance“ nichts verbinden, arbeiten in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, 24 Prozent sogar in solchen mit mehr als 5.000.

Im Gegenzug zeigen die Zahlen aber auch, dass die Hälfte derer, die bestehende Compliance-Maßnahmen gewissenhaft befolgen, in Firmen mit über 5.000 Mitarbeitern beschäftigt ist. „Hierin bestätigt sich die Vorreiterrolle von Großunternehmen. Mangelnde Aufklärung der Mitarbeiter gepaart mit fehlender Kontrolle der Compliance-Befolgung lassen dennoch eine deutliche Lücke zwischen Ideal und Realität klaffen“, erläutert Hartwig Laute, Geschäftsführer von Recommind. „Gerade im Hinblick auf den existenzbedrohenden Sog, in den von Compliance-Verstößen wie Wettbewerbsdelikte betroffene Großkonzerne kleinere Firmen mitziehen, wenn die Behörden ermitteln, sollte effektive Compliance keine Frage der Mitarbeiterzahl sein.“

Jeder Vierte würde Geschenke von Geschäftspartnern bedenkenlos annehmen

Die Arbeitnehmer wurden zudem hinsichtlich ihrer Sensibilität für mögliche Compliance-Verstöße getestet. Auf die Frage, ob die Annahme von Geschenken von Kunden, Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern am Arbeitsplatz zulässig sei, zeigte sich jeder vierte Befragte völlig bedenkenlos. Immerhin 20 Prozent sahen eine Schmerzgrenze bei einem Geschenkwert von 30 Euro. Zwar ist die Wertgrenze, die die Annahme von Geschenken von Bestechlichkeit unterscheidet, gesetzlich nicht eindeutig geregelt, doch fallen Präsente im Wert von 20 bis 30 Euro gemeinhin unter akzeptable Aufmerksamkeiten. Jeder Fünfte gab zu, in dieser Frage verunsichert zu sein und würde im Einzelfall seinen Vorgesetzen fragen.

Weitere Informationen und Ergebnisse zu den aktuelle Befragungen sowie Best Practice-Beispiele finden sich im Whitepaper „Compliance Readiness in deutschen Unternehmen“, das auf Anfrage unter recommind@oseon.com angefordert werden kann.

(Quelle: Recommind)

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