Übernahme von TNT Express durch UPS scheitert an Brüsseler Veto
31. Januar 2013
Die Brüsseler Wettbewerbshüter sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Übernahme im Falle von Express-Paketdiensten den Wettbewerb in 15 Mitgliedstaaten beeinträchtigen würde. Denn die Zahl der großen Anbieter wäre durch die Übernahme auf drei oder auf zwei geschrumpft. In einigen Ländern wäre DHL als einzige Alternative zu UPS verblieben. Für die Kunden hätte diese Marktkonzentration aufgrund der zu befürchtenden Preissteigerungen nachteilige Folgen gehabt.
Während der Untersuchung bot UPS an, die TNT-Tochtergesellschaften in den betreffenden 15 Mitgliedstaaten zu veräußern und sein innereuropäisches Flugstreckennetz für fünf Jahre für den betreffenden Käufer zu öffnen. Die Kommission nahm eine eingehende Prüfung vor einschließlich eines Markttests, bei dem Kunden und andere interessierte Parteien zu dem Vorhaben befragt wurden. Die Zusagen von UPS reichten allerdings nicht aus, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen.
Wettbewerbs-Kommissar Joaquín Almunia sagte, dass die Kommission bis zuletzt gemeinsam mit UPS versucht habe, sich auf geeignete Abhilfemaßnahmen zu einigen, "aber die Zusagen von UPS reichten einfach nicht aus, die Bedenken der Kommission bezüglich der festgestellten ernsthaften Wettbewerbsprobleme auszuräumen.“
Hintergrund
Die geplante Übernahme war im Juni 2012 bei der Kommission angemeldet worden. Daraufhin hatte die Kommission im Juli eine eingehende Prüfung eingeleitet und im Oktober 2012 UPS die Mitteilung der Beschwerdepunkte übermittelt, in der sie ihre wettbewerbsrechtlichen Bedenken dargelegt hat. UPS schlug im November und Dezember 2012 sowie am 3. Januar 2013 Abhilfemaßnahmen vor, um diese Bedenken auszuräumen.
(Quelle: EU-Kommission)
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