ThyssenKrupp: Rechtsstreit in Brasilien?
14. Dezember 2010
Wie die „Financial Times Deutschland“ (FTD) berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Rio de Janeiro dem Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp CSA Umweltverstöße beim Bau eines neuen Stahlwerks vor. Das Stahlwerk in der Bucht von Sepetiba ging erst im Juni 2010 in Betrieb. Mit 5,2 Milliarden Euro stellt es die größte Industrie-Investition der letzten zehn Jahre in Brasilien dar. 3.500 Menschen arbeiten im Werk selbst, 10.000 Arbeitsplätze hängen laut dem Konzern indirekt davon ab.
Im Einzelnen begründet die Staatsanwaltschaft ihre Anklage mit vier mutmaßlichen Gesetzesverstößen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Unter anderem sollen Anlagen „ohne behördliche Genehmigung“ betrieben werden und die Eisenkonzentration im Umland des Werks erhöht sein.
ThyssenKrupp weist die Vorwürfe zurück: „Zu keinem Zeitpunkt war die Gesundheit von Mitarbeitern und Anwohnern gefährdet“, sagte ein Firmensprecher.
Dem Essener Konzern droht nach Einschätzung der Zeitung ein teurer Rechtsstreit. Mögliche Sanktionen: Bußgelder, die zeitweilige oder komplette Schließung des Werks oder die Rücknahme von Steuersubventionen.
Das zuständige Gericht in Santa Cruz muss allerdings erst darüber entscheiden, ob es die Anklage zulässt und es zu einem Gerichtsprozess kommt.
Das neue Werk wird jährlich rund fünf Millionen Tonnen Stahl produzieren, davon sollen 3 Millionen Tonnen in ein ebenfalls neues Werk in den USA und 2 Millionen Tonnen nach Europa exportiert werden.
(Es gilt die Unschuldsvermutung.)
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