Syrienhilfe: US-Entwicklungsbüro deckt Betrugsnetzwerk auf
30. Mai 2017
Die Dienststelle der Generalinspektorin (Office of Inspector General/OIG) der U.S. Agency for International Development (USAID) gab den Ausschluss von 12 Unternehmen und Einzelpersonen bekannt, die aufgrund ihrer Beteiligung an einem Betrugssystem mit nachteiligen Auswirkungen für humanitäre Hilfen in Syrien gesperrt wurden. USAID-Vertreter trafen diese Entscheidung im April und schlossen damit fünf Jahre lang Orhan Senkardes, die Senkardes Company und bestimmte verbundene Einzelpersonen und Unternehmen von zukünftigen Geschäftsaktivitäten mit der US-Regierung aus.
USAID OIG, das seit 2015 Korruptionsfälle in grenzübergreifenden humanitären Hilfsprogrammen in Syrien untersucht, hat Informationen vorgelegt, die zu dieser Ausschluss-Maßnahme durch USAID führten. Die Untersuchung des OIG ist noch offen und wird fortgesetzt.
Folgende Unternehmen werden gesperrt: Senkardes Gida San ve Tic Ltd., Forve, Selkas, Yigit Motorlu, Orhan Senkardes, Luan Meraku.
Folgende Einzelpersonen werden gesperrt: Selcuk Benli, Ismet Kalin, Hecran Kalin, Zerrin Nalbanoglu, Erol Senkardes, Erdal Senkardes
Der USAID-Ausschluss der 12 Unternehmen und Individuen gilt für die gesamten US-Regierungsstellen. Die Untersuchung ergab, dass Orhan Senkardes, die Senkardes Company und angegliederte Unternehmen bzw. Beschäftigte von Herrn Senkardes an einem Betrugssystem bei Auftragsvergaben mit korrupten Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen beteiligt waren, unter anderem mit Luan Meraku, der von USAID finanzierte Programme umsetzte.
Darüber hinaus zeigten die Ermittlungsergebnisse, dass die Unternehmen Senkardes Company, Selkas, Forvet und Yigit Motorlu, obwohl sie alle unter der Kontrolle von Herrn Senkardes standen, bei US-finanzierten Auftragsvergaben Gebote gegeneinander abgaben unter dem Anschein des fairen und offenen Wettbewerbs.
Das System for Award Management (SAM), www.sam.gov, der US-Regierung stellt weitere Informationen über jede der gesperrten juristischen und natürlichen Personen bereit, die gegenwärtig von Transaktionen mit den Ministerien, Agenturen und Auftragnehmern der US-Regierung ausgeschlossen sind.
Bislang haben die Untersuchungen des OIG in Syrien und in der umliegenden Region ein Netz von kommerziellen Anbietern und Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen identifiziert, die konspirativ an Angebotsabsprachen und mehreren Bestechungssystemen beteiligt waren und im Rahmen der Auftragsvergaben für humanitäre Hilfen in Syrien stattfanden. Die Untersuchungen bis zum heutigen Tag führten zur Aussetzung von Programmfinanzierungen in Höhe von 239 Millionen USD, zu 35 Aussetzungen bzw. Ausschluss-Entscheidungen der Agentur für internationale Entwicklung, zu 19 Rücktritten, Kündigungen oder Suspendierungen von beschäftigten Personen und zu Einsparungen in Höhe von 19,6 Millionen USD für USAID.
Das USAID OIG hat das Handbuch Compliance and Fraud Prevention: A Pocket Guide for the Middle East Crisis Humanitarian Response publiziert.
(Quelle: OIG)
Autoren

Redaktion
Die LexisNexis Österreich & Compliance Praxis-Redaktion versorgt Sie regelmäßig mit aktuellen News und Informationen aus der Compliance-Welt. Unser Ziel ist es, Ihre tägliche Arbeit bestmöglich zu ...