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Pharmabranche legt Zahlungen an Ärzte offen

Transparency International – Austrian Chapter begrüßt die Offenlegung von Zahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte. Eine übersichtliche Aufstellung nach britischem Vorbild könnte die Transparenz in diesem Bereich noch erhöhen, so die NGO.
Von Redaktion
04. Juli 2018

Bereits zum dritten Mal veröffentlichten Pharmaunternehmen Ende Juni auf ihren Websites die Zahlungen, die sie im Vorjahr an Ärzte und Gesundheitseinrichtungen geleistet haben.

„Leider müssen wir wie erwartet feststellen, dass die Zahl der Ärzte, die zu einer namentlichen Offenlegung bereit sind, in den letzten Jahren nicht gestiegen ist“, sagt Fahmy Aboulenein-Djamshidian, Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit bei Transparency International – Austrian Chapter (TI-AC). „Patientinnen und Patienten, aber auch Ärztinnen und Ärzte haben ein Recht darauf zu wissen, was und wofür bestimmte Ärzte von den Firmen bezahlt bekommen. Das ärztliche Urteilsvermögen und Entscheidungen dürfen nicht von einzelnen Firmen beeinflusst werden. Es muss eine strikte Trennung zwischen Ärzten und der Industrie geben.“

„Wir begrüßen die Initiative zur Offenlegung von Zahlungen der Industrie, denn Transparenz ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Korruption“, betont Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von TI-AC. „Aber nur wenige Pharmafirmen in Österreich halten sich an die freiwilligen Vorgaben der Branche zur namentlichen Offenlegung der Empfänger“, kritisiert Geiblinger. Sollte sich dies in den kommenden Jahren nicht drastisch ändern, müsse über eine gesetzliche Verpflichtung nachgedacht werden.

Aboulenein-Djamshidian fordert die Pharmig, den Branchenverband der pharmazeutischen Industrie in Österreich, auf, für mehr Transparenz bei der Darstellung der Geldmittel zu sorgen. Derzeit veröffentlichen die Firmen die Zahlungen in unterschiedlichen Formaten auf ihren Websites und erschweren so den Zugang und die Vergleichbarkeit. „Als Vorbild könnte hier die Datenbank der britischen Vereinigung der Pharmaindustrie dienen, die alle Informationen transparent und übersichtlich für weitere Recherchen zur Verfügung stellt“, betont Aboulenein-Djamshidian.

(Quelle: TI Austria)

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