Insiderhandel: OMV-Chef angeklagt
18. November 2010
Gegenüber der Tageszeitung „Die Presse“ sagte Ruttenstorfer heute, er sehe keinen Grund für einen Rücktritt. Auch der OMV-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Michaelis verteidigt den Aktienkauf vom März 2009 als „korrekt und im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften“.
Für die Finanzmarktaufsicht FMA, die den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergab, spielt es keine Rolle, dass sich der OMV-Chef durch den Kauf der Aktien nicht bereichert hat.
Ein schiefes Bild ergibt sich aus der zeitlichen Nähe des Aktienkaufs mit dem hochprofitablen Verkauf aller Beteiligungen der OMV an dem ungarischen Mineralölkonzern MOL. Entgegen vorherigen Beteuerungen veräußerten die Österreicher alle ihre MOL-Aktien nur eine Woche, nachdem Ruttenstorfer das OMV-Paket erworben hatte, an die russische Surgetneftgas. Der anschließende Kursgewinn der OMV war vorauszusehen.
Laut "Presse" beschreibt der Angeklagte dies als zufällige Koinzidenz. Der Deal mit den Russen sei innerhalb weniger Tage geschnürt worden. Von der FMA eingeholte Zeugenaussagen sollen diese Darstellung allerdings konterkarieren.
Laut Wolfgang Ruttenstorfer sind Kursgewinne nie realisiert worden, das Aktienpaket sei Teil eines langfristigen Bonusprogramms.
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