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Gehälter im Finanzsektor: Nicht-finanzielle Faktoren werden wichtiger

Nicht-finanzielle Faktoren aus den Bereichen Conduct, Compliance und Risikomanagement werden bei der Leistungsbeurteilung von Mitarbeitern in Banken und Versicherungen wichtiger. Die Grundgehälter bei den Kontrollfunktionen steigen. Dies sind Ergebnisse einer Studie des Beratungsunternehmens Mercer.
Von Redaktion
09. März 2017

2017 werden die durchschnittlichen Grundgehälter im Finanzsektor voraussichtlich zwischen 1,9 und 2,4 Prozent steigen. Die Boni werden sich überwiegend in ähnlicher oder unveränderter Höhe bewegen wie im Vorjahr. Dies zeigt die neue „Mercer Global Financial Services Executive Compensation Snapshot Survey“, für die Vergütungsinformationen von 42 Banken, Versicherern und weiteren Finanzunternehmen aus 14 Ländern analysiert wurden.

Da das Gehaltsniveau weitgehend stagniert, planen demnach 63 Prozent der Unternehmen, ihre Vergütungs-Policies anzupassen. 38 Prozent möchten ihre Richtlinien zum Elternurlaub konzernweit überarbeiten, während 33 Prozent planen, ihre flexiblen Nebenleistungen für Mitarbeiter anzupassen. Auch Lohngerechtigkeit wird wichtiger, insbesondere in Europa. 40 Prozent der dort ansässigen Unternehmen wollen im kommenden Jahr ihre Richtlinien für Lohngerechtigkeit für die gesamte Organisation modifizieren.

Auch nicht-finanzielle Faktoren entscheiden über Bonus

Die Finanzdienstleister achten verstärkt auch auf nicht-finanzielle Faktoren zur Leistungsbeurteilung, um damit eine verantwortungsvolle Risikokultur zu fördern. Leistungsindikatoren aus den Bereichen Conduct, Compliance und Risikomanagement werden infolge der neuesten Regulierungen immer wichtiger: In etwa einem Drittel der Unternehmen weltweit (38 Prozent) können derartige Faktoren im jährlichen Bonusplan sogar finanzielle Kennzahlen überlagern. In 32 Prozent der Organisationen gilt das auch für mehrjährige Incentive-Pläne. Diese Praxis ist in Banken allerdings deutlich häufiger verbreitet als bei Versicherern (55 im Vergleich zu 15 Prozent).

Grundgehälter in Kontrollfunktionen steigen stärker

Um auf die steigenden regulatorischen Anforderungen zu reagieren und im „War for Talent“ im Wettbewerb zu bleiben, erhöht etwa die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) die Grundgehälter für Kontrollfunktionen (z.B. Risiko, Legal und Compliance). In Europa gaben dies sogar 73 Prozent der Studienteilnehmer an.

Während etwa ein Drittel der Unternehmen weltweit die variable Vergütung reduziert hat, geben 19 Prozent an, die Gesamtvergütung erhöht zu haben. In Europa ist dabei eine deutlich stärkere Verlagerung von variabler hin zur fixen Vergütung zu bemerken, was in Folge der Einführung des CRD-IV-Regelwerkes, das eine Deckelung der Boni vorsieht, nicht verwunderlich ist.

Darüber hinaus haben 52 Prozent der europäischen Finanzdienstleister die Verbindung zwischen variabler Vergütung und Performance der jeweiligen Kontrollfunktion verstärkt – in Nordamerika waren dies nur 21 Prozent. Je ein Drittel der Banken und Versicherer hat aufgrund des regulatorischen Drucks die Verbindung zwischen variabler Vergütung und der Performance der Geschäftsbereiche reduziert.

(Quelle: Mercer)

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