Fundstück: „Der Wein hat geholfen…“
13. April 2017
Carl Roth war der erste Hüttendirektor der Henrichshütte in Hattingen (NRW), wo 150 Jahre lang Koks, Eisen und Stahl gegossen, gewalzt und geschmiedet wurden. Seine Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert lassen sich im Industriemuseum Hattingen nachlesen, das unser Blogautor kürzlich besucht hat.
Produkte „auf Schiene bringen“
Auf einer der Schautafeln heißt es über Direktor Carl Roth, er habe seine liebe Not gehabt, „Produkte ‚auf Schiene‘ zu bringen. Besonders zum Abtransport fehlten Eisenbahnwaggons an den umliegenden Bahnhöfen. Ein ‚guter Tropfen‘ konnte Abhilfe schaffen.“
Die Bochumer Industrie- und Handelskammer war über dieses „übliche Verfahren“ vollkommen im Bilde: „Wer nicht schmiert, fährt nicht. Der eine versucht sein Heil beim Rangierer, der andere beim Stationsvorsteher, der dritte beim Wagenbeaufsichtiger, der vierte beim Zugführer.“

Bei Auswahl eines „guten Tropfens“ musste allerdings die Tatsache berücksichtigt werden, dass der Vorsteher des angrenzenden Bahnhofs ein Genießer war, wie Carl Roth in seinen Notizen festhält:

Schließlich fand die Eisenhütte dann also doch Anschluss an das Bahnnetz: „Ab 1869 war die Henrichshütte direkt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Schiene wurde und blieb die ‚Lebensader‘ des Hüttenwerkes.“
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Autoren
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Dipl.-Kfm. Thomas Schneider
Dipl.-Kfm. Thomas Schneider verantwortet seit 2021 die Interne Revision und Corporate Compliance eines Lebensmittelgroßhändlers. Zuvor war er in der Internen Revision eines Herstellers von Investit...