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Forschungsprojekt: Wie verhindern Compliance-Maßnahmen Kartellrechtsverstöße?

Die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Georg Götz, Daniel Herold, MSc und Dr. Johannes Paha (Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung der Justus-Liebig-Universität Gießen) führen derzeit eine wissenschaftliche Studie zur Kartellrechts-Compliance in Unternehmen im deutschsprachigen Raum durch. Dieses Projekt dient der Bestimmung von Maßnahmen zur bestmöglichen Ausgestaltung der Programme zur Kartellrechts-Compliance.
Von Redaktion
28. März 2014

Verstöße gegen das Kartellverbot werden nicht selten mit Bußgeldern in dreistelliger Millionenhöhe geahndet. Die Europäische Kommission erkennt den Wert von Compliance-Programmen zur Wahrung kartellrechtskonformen Verhaltens zwar grundsätzlich an, berücksichtigt deren Vorhandensein bei der Bußgeldbemessung jedoch nicht. Die Bundeswettbewerbsbehörde befindet sich diesbezüglich noch im Diskussionsprozess. Diese gegenüber Compliance-Programmen eher zurückhaltende Haltung der Wettbewerbsbehörden kann dazu führen, dass Unternehmen solche Programme in einem geringeren Ausmaß umsetzen als gesellschaftlich wünschenswert wäre.

Im Rahmen der o.g. Studie werden Unternehmen im deutschsprachigen Raum mittels einer Online-Umfrage hinsichtlich Ihrer Compliance-Bemühungen befragt. So soll eine Datengrundlage geschaffen werden, um die Wirksamkeit von Compliance-Maßnahmen statistisch fundiert überprüfen zu können. Im Rahmen dieser Arbeit soll eine gute Kenntnis jener Faktoren geschaffen werden, die Kartellrechtsverstöße begünstigen. Darauf aufbauend analysieren die Forscher, wie diesen Faktoren gezielt entgegen gewirkt werden kann, um rechtskonformes Verhalten sicherzustellen und eine Schädigung von Unternehmen und Abnehmern durch einen Kartellrechtsverstoß zu vermeiden. Ferner wird so eine Grundlage für die Diskussion zwischen Unternehmen und Wettbewerbsbehörden geschaffen.

Der Erfolg dieser Forschung hängt maßgeblich von der Unterstützung durch Projektpartner in der Unternehmenspraxis ab. Nur durch die Teilnahme möglichst vieler Unternehmen an der Umfrage kann eine umfassende Bestandsaufnahme von Compliance-Maßnahmen gemacht werden, die eine Auswertung nach wissenschaftlichen Qualitätsstandards erlaubt. Das Compliance Netzwerk Österreich hält die Untersuchung der Gießener Forscher für eine unterstützenswerte Initiative und sendet den Link zur nicht-öffentlichen Befragung an seine Mitglieder.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt sowie zu den Projektbeteiligten finden Sie auf der >>> Website der Universität Gießen.

Fragen zum Projekt beantwortet Ihnen Herr Dr. Paha gerne unter der E-Mail Adresse compliance@wirtschaft.uni-giessen.de.

Klicken Sie zur Teilnahme an der Befragung bitte auf den folgenden Link:

https://www.soscisurvey.de/complianceprojekt/?q=Austria_Compliance-Projekt

Vertreter der Branchen Rechtsberatung und ökonomische Beratung werden gebeten, an der derzeitigen Befragung noch nicht teilzunehmen, da diese Branchen zu einem späteren Zeitpunkt befragt werden sollen.

Die Teilnahme ist bis zum 31.05.2014 möglich.

Autoren

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Redaktion

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