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Bundeskartellamt schaut sich Online-Werbung genauer an

Das Bundeskartellamt hat eine Sektoruntersuchung im Bereich Online-Werbung eingeleitet, auf dem Google und Facebook den Markt dominieren.
Von Redaktion
04. Februar 2018

Aufgrund „der großen wirtschaftlichen Bedeutung von Online-Werbung für Werbetreibende sowie für Inhalteanbieter im Netz und angesichts der Diskussionen um ein schwieriges wettbewerbliches Umfeld auf diesem Markt“, hat das Bundeskartellamt nun eine Branchenuntersuchung begonnen.

Google und Facebook als „walled gardens“?

Online-Werbung sei ein komplexes, hochgradig technisiertes System von sehr unterschiedlichen Werbeformen, heißt es in der Mitteilung der Behörde weiter. Als Beispiel dafür wird der vollautomatisierte Handel mit Werbeflächen in Echtzeit genannt. Gleichzeitig seien einzelne große Unternehmen wie Google oder Facebook mit erheblicher Marktbedeutung entstanden, die nach Auffassung einiger Marktteilnehmer geschlossene Systeme, sogenannte „walled gardens“, hätten etablieren können. Wettbewerblich bedeutsam sei auch die Frage des Zugangs zu Daten und deren Verarbeitung.

Prüfung der Funktionsweise technischer Dienste

Das Bundeskartellamt wird sich mit den Auswirkungen der gegenwärtigen und absehbaren technischen Entwicklungen auf die Marktchancen der verschiedenen Akteure befassen. Dabei wird sich das Amt mit der Funktionsweise und der Bedeutung verschiedener technischer Dienste auseinandersetzen, wie zum Beispiel Angeboten zur Sichtbarkeitsmessung, zur Datenerhebung und zur Betrugsprävention sowie von Diensten, die stärker auf der Ebene der eigentlichen Vermarktung bzw. der Beschaffung von Werbeflächen verortet sind.

Unter anderem wird das Bundeskartellamt untersuchen, ob tatsächlich, wie von einigen Marktakteuren vorgetragen, geschlossene Systeme einiger weniger großer Anbieter existieren und welche Bedeutung diesen Systemen gegebenenfalls zukommt.

Gespräche mit allen Beteiligten

Zunächst wird das Bundeskartellamt Gespräche mit verschiedenen Unternehmen aus den betroffenen Wirtschaftskreisen führen, um die einzelnen Sichtweisen auf die genannten Aspekte vertieft zu erfassen und die Untersuchungsgegenstände weiter einzugrenzen.

Darauf aufbauend werden im Frühjahr 2018 erste Fragebögen an Marktteilnehmer versandt werden. Die Ergebnisse der Sektoruntersuchung werden in einem Abschlussbericht veröffentlicht.

(Quelle: Bundeskartellamt)

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