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Auslandskorruption: Pfizer zahlt 60 Mio. Dollar

Der Pharmariese Pfizer und dessen Tochterfirma Wyeth haben sich mit US-Behörden auf Vergleichs- und Strafzahlungen von insgesamt 60 Mio. Dollar geeinigt. Mitarbeiter der Unternehmen sollen jahrelang ausländische Ärzte und Amtsträger geschmiert haben, um ihre Umsätze zu steigern.
Von Redaktion
08. August 2012

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC beschuldigt Pfizer der Verletzung des „Foreign Corrupt Practices Act“ (FCPA), der die Bestechung ausländischer Amtsträger verbietet.

Nach Erkenntnissen der Behörde haben Pfizer-Mitarbeiter in Bulgarien, China, Italien, Kasachstan, Kroatien, Russland, Serbien und Tschechien zwischen 2001 und 2007 unerlaubte Zahlungen an Amtsträger getätigt, um Genehmigungen, Aufträge oder häufigere Verschreibungen von Pfizer-Medikamenten zu erreichen. Zur Verschleierung der verbotenen Praktiken wurden die Schmiergelder in den Buchhaltungsunterlagen als Ausgaben für Promotion-Aktivitäten, Marketing, Trainings, Reisen, klinische Studien, Transporte, Konferenzen oder Werbung ausgewiesen.

Die US-Behörden haben parallel zu Pfizer auch die Pharmafirma Wyeth, die vor einigen Jahren von Pfizer übernommen worden ist, wegen ihrer eigenen FCPA-Verletzungen angeklagt. Diese sollen zwischen 2004 und 2010 in China, Indonesien, Pakistan und Saudia Arabien stattgefunden haben.

Um die Anklagen niederzuschlagen, haben Pfizer und Wyeth jetzt jeweils Vergleichen zugestimmt, und müssen insgesamt 45 Mio. US-Dollar an die Behörde überweisen. In einer parallelen Aktion hat das US-Justizministerium zusätzlich ein Bußgeld von 15 Mio. Dollar gegen Pfizer verhängt, mit dem die Korruptionsermittlungen abgeschlossen werden.

Kara Brockmeyer von der SEC sagt zum Fall: „Die Konzerngesellschaften von Pfizer hatten in etlichen Ländern Bestechung schon so tief in ihrer Vertriebskultur verankert, dass es für ausländische Entscheider sogar Punkte für ein Bonusprogramm zu holen gab, wenn sie sich als besonders gute Kunden erwiesen. Die Anklagen illustrieren die Gefahren für Unternehmen, denen es nicht gelingt, potenzielle Risiken in ihren globalen Aktivitäten angemessen zu überwachen.“

(PM, kp)

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