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Aufsichtsrats-Umfrage: Arbeitsteilung nimmt zu

Organisation und Zusammenarbeit spielen vor dem Hintergrund der Professionalisierung der Aufsichtsratstätigkeit eine immer größere Rolle, so lautet eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Aufsichtsräten in Deutschland.  
Von Redaktion
16. Juni 2011

Um ihrer gestiegenen Verantwortung für zentrale Unternehmensentscheidungen gerecht werden zu können, müssen die Mitglieder von Aufsichtsräten nicht nur über eine optimale fachliche und materielle Ausstattung verfügen. Auch Fragen wie Organisation und Interaktion spielen vor dem Hintergrund der Professionalisierung der Aufsichtsratstätigkeit eine immer größere Rolle.

In ihrer achten Panel-Befragung hat sich die Zeitschrift „Der Aufsichtsrat“ gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Deutschland daher dem Themenkomplex „Aufsichtsratsinteraktion und -finanzierung“ zugewandt.

Insgesamt 51 Mandatsträger, die aufgrund von Mehrfachmandaten die Erfahrungen aus 204 Gesellschaften verkörperten, stellten sich in telefonischen Einzelinterviews den Fragen. Im Durchschnitt hatte jeder Panel-Teilnehmer vier Aufsichtsratsmandate inne.

Wachsende Zustimmung zur Arbeitsteilung und zum Einsatz moderner Organisationsmittel

Bei der Forderung nach der Einrichtung von Prüfungsausschüssen in größeren Aufsichtsräten, für die der deutsche Gesetzgeber keine Verpflichtung vorsieht, stimmen die Panel-Teilnehmer weitgehend überein: Mehr als drei Viertel sprachen sich dafür aus, nur 9 von 49 lehnten sie ab. Mehr als 58 Prozent der Panel-Teilnehmer können sich auch die Bildung von Ausschüssen zu anderen Themen mit einer entsprechenden Informationsverpflichtung an das Gesamtorgan vorstellen.

Die zunehmende Professionalisierung und Arbeitsteilung der Aufsichtsratsarbeit verlangt eine umfassende Koordination durch den Vorsitzenden. Übereinstimmung herrscht daher auch in der Beurteilung der herausgehobenen Stellung des Aufsichtsratsvorsitzenden. Dessen Kernaufgabe bleibe das regelmäßige Gespräch mit dem Vorstand, den Ausschussvorsitzenden sowie die Moderation der Arbeitsteilung, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitsteilung und Gesamtverantwortung des Plenums zu gewährleisten. Bei der Frage, welche Maßnahmen besonders geeignet seien, dieser organisatorischen Aufgabe Rechnung zu tragen, hat sich die Zahl der Befürworter elektronischer Datenräume im Vergleich zu 2008 auf über 43 Prozent nahezu verdoppelt. Weitere Instrumente, wie die Einrichtung eines Aufsichtsrats-Büros mit einer Assistentenstelle oder die Einführung einer festen Informationsordnung, stießen dagegen nicht auf breitere Zustimmung. Zu groß sind die Befürchtungen, dass durch weitere starre Regelungen die Bürokratisierung verstärkt werden könne.

Vergütung – zurück zu fix?

Anstelle der lange favorisierten erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile favorisieren immer mehr Unternehmen fixe Aufsichtsrats-Vergütungen. Mehr als 60 Prozent der Panel-Teilnehmer schlossen sich diesem Trend an und votierten für eine Abkehr von variablen Vergütungsmodellen.

Quelle: Der Aufsichtsrat

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