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Akku-Hersteller: Kartellbußen von 166 Mio. Euro verhängt

Die Europäische Kommission hat gegen Sony, Panasonic und Sanyo eine Geldbuße von insgesamt 166 Mio. Euro wegen verbotener Preis- und anderer Absprachen verhängt.
Von Redaktion
14. Dezember 2016

Die Elektronikkonzerne Sony, Panasonic und Sanyo sowie Samsung SDI haben nach Erkenntnissen der EU-Kommission Preisabsprachen getroffen und sensible Informationen ausgetauscht; so etwa auch über verfügbare Mengen von Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die in Laptops und Mobiltelefonen verwendet werden. Dies stellt einen Verstoß gegen die EU-Kartellvorschriften dar.

Samsung SDI wurde die Geldbuße erlassen, weil das Unternehmen als Kronzeuge die Kommission von dem Kartell in Kenntnis gesetzt hatte. Alle Unternehmen räumten ihre Kartellbeteiligung ein und stimmten einem Vergleich zu.

Die Untersuchung der Kommission ergab, dass zwischen Samsung SDI, Sony, Panasonic und Sanyo bilaterale und manchmal multilaterale Kontakte bestanden, deren Ziel es war, einen aggressiven Wettbewerb auf dem Markt für Lithium-Ionen-Akkus zu vermeiden. Konkret umfasste das wettbewerbswidrige Verhalten der vier Unternehmen:

  • Absprachen über vorübergehende Preiserhöhungen in den Jahren 2004 und 2007, als der Preis für Kobalt, das für die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus benötigt wird, vorübergehend anstieg, und

  • den Austausch sensibler Geschäftsinformationen wie Prognosen zu Angebot und Nachfrage und Preisen sowie Informationen über die Teilnahme an Ausschreibungen bestimmter Hersteller von Produkten wie Handys, Laptops oder Elektrowerkzeuge.

Die Kartellkontakte fanden überwiegend in Asien und gelegentlich in Europa statt. Das Kartell bestand von Februar 2004 bis November 2007.

Geldbußen

Bei der Festsetzung der Geldbußen trug die Kommission insbesondere dem Umsatz der beteiligten Unternehmen für Lithium-Ionen-Akkus im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), der Schwere des Verstoßes, der geografischen Reichweite des Kartells sowie seiner Dauer Rechnung. Die erlassene Geldbuße von Samsung SDI hätte insgesamt 57.748.000 Euro betragen.

Gegen die Unternehmen wurden folgende Geldbußen verhängt:

Ermäßigung nach der Kronzeugenregelung

Ermäßigung nach der Mitteilung über Vergleichsverfahren

Geldbuße (in EUR)

Samsung SDI

100 %

 10 %

0

Sony

 50 %

 10 %

29 802 000

Panasonic

 20 %

 10 %

38 890 000

Sanyo

 20 %

 10 %

97 149 000

(Quelle: EU-Kommission)

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Redaktion

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