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Zehn globale Compliance-Trends 2012

Prognoseversuch: Auf welche Entwicklungen bei Regulierung, Datenschutz und Corporate Governance Compliance-Verantwortliche 2012 ein Auge haben sollten.  
Von Redaktion
24. Januar 2012

Die Neujahrssitte des Kaffeesudlesens macht auch vor dem Thema Compliance nicht Halt. Besonders in den USA und Großbritannien ist das identifizieren relevanter Compliance-Trends beliebt, meist aber mit Fokus auf den angelsächsischen Raum.

Neil Baker, London-Korrespondent des Magazins „Compliance Week“, hat für seine Prognosen eine globale Perspektive gewählt. Bakers in der Jännerausgabe des monatlich erscheinenden Magazins veröffentlichten „Ten Global Compliance Trends to Watch in 2012“ beziehen die Regularien auf EU-Ebene genauso ein wie technische Neuerungen und sind deshalb auch für Österreich interessant.

Ten Global Compliance Trends to Watch in 2012

  1. Großbritannien verliert seine Stimme in Europa. Neil Baker glaubt, dass Londons Veto gegen die Bemühungen Frankreichs und Deutschlands für eine gemeinsame Linie unter den EU-Staaten den Einfluss UKs auf Compliance-Fragen verringern wird. Dies wiederum werde eurozentrierte Regulierungsmaßnahmen stärken, die sich gegen den US-amerikanisch geprägten Neoliberalismus wenden.

  2. Strengere Corporate Governance-Regeln. Der Autor rechnet damit, dass die EU-Kommission noch präzisere Vorschriften zur Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand, zu Entscheidungsprozessen innerhalb des Unternehmens, zur Unternehmensführung und zum Risikomanagement erlassen wird. 

  3. Herausgeforderte „Big Four“? Baker sieht im kommenden Jahr das Ende der übermächtigen „Big Four“ auf dem Wirtschaftsprüfermarkt nahen. Er rechnet zum einen mit Verschlankungstendenzen bei den vier großen Wirtschaftsprüfern. Und nicht mehr alle Big Four werden sowohl Prüfungsleistungen als auch Beratung anbieten (können).

  4. Strikterer Datenschutz. Unternehmen haben laut Baker mit neuen Regeln für die Erfassung, Speicherung und Verwendung personenbezogener Daten zu rechnen. Möglicherweise werden die Ansprüche an die Verschlüsselung von Daten steigen. Neue Bestimmungen, was die Meldung von Datenmissbrauch an Regulatoren und Öffentlichkeit betrifft, könnten Compliance Officern laut dem Experten Sorgen bereiten. 

  5. UK Bribery Act (UKBA) am Prüfstand. Seit Mitte 2011 ist der UKBA in Kraft. „Jetzt haben Compliance Officer sicherzustellen, dass die Regeln auch eingehalten werden“, meint Baker.Klingt banal, ist es aber nicht.

  6. Stärkere Kontrolle fairen Wettbewerbs. Der globale Abschwung wird die Privatwirtschaft zu unfairen Wettbewerbspraktiken verleiten, glaubt Baker. Als Reaktion darauf werden die Aufsichtsbehörden Verstöße schärfer sanktionieren. 

  7. Managergehälter weiter im Fokus. Baker erwartet, dass die britische Regierung 2012 neue Bestimmungen über die Vergütung von Führungskräften erlassen wird. Die neuen Gesetze könnten die Zustimmung der Shareholder für Gehälter und Boni auf Management-Ebene vorsehen. 

  8. Japan führt Corporate Governance ein. Auch japanische Firmen werden sich 2012 langsam an die internationalen Gepflogenheiten in Sachen Corporate Governance anpassen. 

  9. IT-Security wird komplexer. Immer mehr Mitarbeiter benutzen von der Firma überlassene elektronische Geräte oder arbeiten von zu Hause aus. Darin sieht Baker einen veritablen Quell für Kopfschmerzen in der IT-Sicherheitsabteilung, da das Risiko möglicher Compliance-Verstöße wächst. 

  10. Cloud Computing wird Standard. Die boomende Verwendung von Cloud Computing-Diensten wird Fragen aufwerfen. Zum Beispiel jene, welche Datenschutzgesetze anzuwenden sind: Gelten die Gesetze des Herkunftslandes der Firma oder jene des Landes, wo die Daten tatsächlich gespeichert werden?

(red)

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