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Übernahme von Shire durch Takeda unter Auflagen genehmigt

Die Europäische Kommission hat die Übernahme von Shire durch Takeda Pharmaceutical Company nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Genehmigung ist an die Bedingung geknüpft, dass das aktuell durch Shire entwickelte biologische Produkt zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen veräußert wird.
Von Redaktion
20. November 2018

Die Untersuchung der Kommission

Die Untersuchung der Kommission konzentrierte sich auf Behandlungsmöglichkeiten für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) und insbesondere auf das Gebiet der biologischen Behandlungsmethoden, auf dem sich die Tätigkeiten von Shire und Takeda überschneiden.

Bei CED handelt es sich um chronische Krankheiten, die häufig bei jungen Patienten diagnostiziert werden. Da herkömmliche Behandlungen wie Entzündungshemmer und Kortikosteroide nur begrenzt wirken, werden den Patienten biologische Behandlungsmethoden verordnet, wenn sich das Krankheitsbild verschlechtert.

Takeda bietet bereits eine biologische Behandlung für CED an; dieses Produkt mit dem Namen Entyvio gehört zu den biologischen Behandlungsmethoden der „Anti-Integrine“. Der Vorteil dieser Behandlungsmethode ist, dass ihre Anwendung bei älteren oder sehr jungen Patienten sowie bei Patienten, die bereits gesundheitliche Probleme haben oder in der Vergangenheit schlecht auf Arzneimittel reagiert haben, sicherer ist. Bei einigen CED-Patienten sind Anti-Integrine die einzig mögliche biologische Behandlungsmethode.

Shire entwickelt derzeit eine biologische Behandlungsmethode, die ebenfalls in die Kategorie der Anti-Integrine fällt. Es ist daher davon auszugehen, dass das Produkt nach seiner Markteinführung in engem Wettbewerb mit Entyvio stehen wird.

Die Kommission befürchtete, dass die Übernahme in der ursprünglich angemeldeten Form zu einem Rückgang der Innovationstätigkeiten und zu einer Verringerung des potenziellen künftigen Wettbewerbs führen würde.

Insbesondere ergab die Marktuntersuchung der Kommission, dass Takeda die durch Shire begonnene Entwicklung einer neuen Anti-Integrin-Behandlung wahrscheinlich nicht fortführen würde. Dies hätte zu einem erheblichen Rückgang der Innovationstätigkeiten auf einem Markt geführt, auf dem den Patienten derzeit nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Außerdem hätte der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form die Markteinführung eines Produkts verhindert, das mit Entyvio konkurrieren und die Preise für diese Art der biologischen Behandlung senken könnte.  

Die vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen

Um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen, hat Takeda angeboten, das Pipeline-Produkt von Shire, das künftig mit Entyvio konkurrieren dürfte, einschließlich der Rechte an seiner Entwicklung, Herstellung und Vermarktung, an einen Käufer zu veräußern, der einen Anreiz zur Weiterentwicklung des Medikaments hätte.

Durch diese Verpflichtungen werden die Überschneidungen zwischen den Geschäftstätigkeiten von Takeda und Shire, zu denen die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken geäußert hatte, vollständig beseitigt.

Deshalb ist die Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass die geplante Übernahme unter Berücksichtigung dieser Verpflichtungen den Wettbewerb nicht gefährdet. Die Genehmigung ist an die Auflage geknüpft, dass die Verpflichtungen in vollem Umfang eingehalten werden.

(Quelle: EU-Kommission)

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