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USA: Pharmariese zahlt 195.000 US-Dollar wegen sexueller Belästigung

Der Pharmariese Omnicare wird 195.000 US-Dollar in fünf Fällen von sexueller Belästigung zahlen.
Von Redaktion
28. Dezember 2010

Nach einer Meldung der US-amerikanischen Equal Employment Opportunity Commission (Kommission zur Chancengleichheit am Arbeitsplatz – EEOC) hat sich der Gesundheitsdienstleister Omnicare in einem Gerichtsverfahren wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zur Zahlung von 195.000 US-Dollar verpflichtet. Mehrere Frauen wurden an ihrem Arbeitsplatz in einer Drogerie und Apotheke in La Crosse im US-Bundesstaat Wisconsin sexuell belästigt.

Laut EEOC hatte ein Apotheker seine weiblichen Angestellten mittels Berührungen, Reiben und Annäherungen von hinten sowie mit obszönen Bemerkungen und sexuell eindeutigen Kommentaren belästigt. Die Frauen hätten sich mehrfach bei der Geschäftsleitung beschwert, welche jedoch nicht tätig wurde.

Gemäß Titel VII des Civil Rights Act aus 1964 ist es verboten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sexuell zu belästigen oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu diffamieren. Ebenso sind Vergeltungsmaßnahmen an Personen untersagt, die sich über Diskriminierungen beschweren. Nach dem gescheiterten Versuch eines außergerichtlichen Vergleichs klagte die EEOC im Juni 2010 (10 cv 364).

Entschädigungen, Umfragen und Schulungen

Zusätzlich zur Zahlung von 195.000 US-Dollar an die fünf Frauen verpflichtet das Urteil Omnicare zur Beseitigung des sexualisierten Arbeitsklimas sowie zur Vorbeugung gegen Vergeltungsmaßnahmen. Außerdem muss das Unternehmen seine Politik gegen sexuelle Belästigung verbreiten und eine vertrauliche Umfrage über das interne Beschwerdemanagement durchführen. Ferner müssen den Beschäftigten jährliche Ausbildungsmaßnahmen über sexuelle Belästigung angeboten werden. Schließlich wurde Omnicare zu einem periodischen Berichtswesen an die EEOC verpflichtet.

Dazu John Hendrickson, EEOC Regionalanwalt für Chicago: „Man denkt, dass gerade ein Arbeitsplatz im Gesundheitswesen – wie eine Apotheke – frei von sexueller Belästigung wäre. Aber dieser Fall zeigt, dass wohl kein Arbeitsplatz davon frei ist. Dies ist auch der Grund, warum wir in diesem Fall auf die zusätzlichen Bedingungen in der Verpflichtungserklärung bestanden haben.“

Omnicare ist ein pharmazeutischer Spezialgroßhandel für Arzneimittelversorgung und laut einer Unternehmensinformation in den USA Marktführer in der Versorgung von Senioren. Omnicare beliefert täglich 1,4 Millionen Menschen in 47 US-Staaten und Kanada. Die EEOC ist für die rechtliche Durchsetzung von Bundesgesetzen gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz verantwortlich.

Mag. Manuela Taschlmar

Autoren

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