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USA: 2010 war Rekordjahr bei Bußgeldern

2010 war für die US-Korruptionsermittler mit der Bußgeldsumme von 620 Millionen US-Dollar ein eindeutiges Rekordjahr. Das Volumen ist mehr als doppelt so hoch wie im gesamten Vorjahr.
Von Redaktion
27. Dezember 2010

Neuer Höchststand bei Bußgeldern und Vergleichszahlungen in Bestechungsfällen nach US-Korruptionsermittlungen: Im Jahr 2010 zahlten Unternehmen die Rekordsumme von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar. Der Löwenanteil fällt dabei auf Unternehmen aus Europa. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung der internationalen Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer.

Noch nie war die Summe der Bußgelder so hoch. 2010 belief sich auf 620 Millionen US-Dollar und war mehr als doppelt so hoch wie 2009, sowie 17-mal höher als noch 2007 (87,2 Millionen US-Dollar). Die zehn höchsten Bußgelder seit Inkrafttreten des Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) im Jahr 1977 summieren sich auf insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar. Acht davon wurden innerhalb der vergangenen elf Monate ausgesprochen. Europäische Unternehmen sind mit acht der zehn höchsten Strafen von insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar unrühmliche Anführer der Hitliste. Zuletzt kündigte die Schweizer Spedition Panalpina Welttransport Holding AG eine Vergleichszahlung in der Höhe von 81,8 Millionen US-Dollar an, um Korruptionsverfahren abzuwenden.

Ermittlungen steigen weltweit

"Der Anstieg bei den Strafzahlungen liegt unter anderem daran, dass die US-Regierung ihre Vollzugsbefugnisse immer weiter ausdehnt. Gleichzeitig zeigen die großen Fälle, dass europäische Unternehmen ihre Compliance in Bezug auf die Antikorruptionsgesetze der USA noch weiter verbessern müssen“, erläutert Tim Coleman, Partner im Washingtoner Büro von Freshfields Bruckhaus Deringer.

Nach Ansicht von Tim Coleman wurden die Ermittlungen zu einem globalen Phänomen, bei dem die nationalen Behörden im Wettstreit um die Anzahl der Fälle und die Höhe der Strafen liegen. Zwar kann sich ein Unternehmen grundsätzlich vor Strafverfolgung schützen, wenn es mit den Behörden zusammen arbeitet, jedoch steigen die Kosten im Zusammenhang mit Ermittlungen in großen Korruptionsfällen und die Reputation des Unternehmens sinkt.

Das aggressive Vorgehen der US-Behörden findet zunehmend Nachahmer in anderen Ländern. Die britischen Behörden etwa rüsten bereits eigene Vollzugsbehörden aus und bereiten sich auf das Inkrafttreten eines eigenen Bestechungsgesetzes vor. Grenzüberschreitender Informationsaustausch zwischen den Behörden führt bei multi-nationalen Unternehmen vermehrt zu Ermittlungen in mehreren Ländern.

Mag. Manuela Taschlmar

Autoren

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