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Studie: Wie sehr misstrauen Firmen ihren Bewerbern?

Wie genau schauen sich große deutsche Unternehmen ihre Bewerber an? Diese Frage versucht Deloitte mit einer Kurzstudie zu beantworten.
Von Redaktion
04. April 2012

Der einzelne Mitarbeiter ist zweifellos eine entscheidende Ressource für den Erfolg eines Unternehmens. Bei der Auswahl neuer Arbeitnehmer müssen Arbeitgeber sorgfältig vorgehen. Nicht immer sind Bewerber ehrlich, die vorgelegten Unterlagen sind oft geschönt, schlimmstenfalls frei erfunden.

In Europa sind ausgedehnte Recherchen zu Bewerbern, sogenannte „Pre-Employment-Screenings“, noch nicht Gang und Gäbe. Ein Grund dafür sind die im Vergleich zum angelsächsischen Raum strengeren Datenschutzbestimmungen.

Trotzdem überlegen sich auch Unternehmen in Europa und Deutschland Methoden, um Risiken, die durch die Ressource „Mensch“ entstehen könnten, frühzeitig zu vermeiden.

Um einen Überblick über die Methoden zur Risikominimierung bzw. -vermeidung zu erhalten, hat Deloitte DAX- und MDAX-Konzerne befragt, welche Maßnahmen sie derzeit während eines Personalauswahlprozesses gezielt ergreifen. In der Studie „Risikominimierung bei der Personalauswahl – Momentaufnahme zur Lage von Unternehmen in Deutschland“ werden neben den Ergebnissen der Befragung auch eine Übersicht über den aktuellen Stand der Forschung und rechtliche Aspekte des „Pre-Employment-Check“ präsentiert.

Im Folgenden einige zentrale Ergebnisse der Befragung.

Überprüfung von Bewerberangaben

  • Lediglich 28 Prozent der Befragten fordern Originalunterlagen (Zeugnisse) von Bewerbern ein. Angegebene Referenzen werden nur bei fünf Prozent der Befragten tatsächlich kontaktiert. Zwei Drittel der Befragten greifen jedoch in besonderen Fällen darauf zurück.

  • Ca. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass im Unternehmen – zumindest für bestimmte Bereiche – die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses notwendig ist. Nur vereinzelt fordern Unternehmen die Vorlage grundsätzlich bei jedem Bewerber an.

  • Ein Pre-Employment-Check wird nur in 13 Prozent der befragten Unternehmen durchgeführt. Es ist aber davon auszugehen, dass der tatsächliche Anteil bei DAX- und MDAX-Unternehmen deutlich höher liegt.

Erfahrungen der Befragten zur generellen Überprüfung von Bewerbern

  • 80 Prozent schätzten, dass eine generelle Überprüfung zwar übertrieben sei, im Einzelfall jedoch durchführbar sein sollte.

  • 13 Prozent schätzen eine generelle Überprüfung als notwendig ein.

  • Sieben Prozent halten eine Überprüfung von Bewerberangaben nicht für erforderlich.

Die Studie zum Download

(Quelle: Deloitte, kp)

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Redaktion

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