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Studie: Compliance Officer sehen „agilen“ Führungsstil skeptisch

Agiles Management stößt bei Führungskräften in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf große Zustimmung. Am wenigsten agil zeigen sich allerdings Führungskräfte im Bereich Recht, Steuern und Compliance.
Von Redaktion
11. Februar 2019

Wie das aktuelle Manager-Barometer 2018/2019 der internationalen Personalberatung Odgers Berndtson ergeben hat, halten rund drei Viertel der 2.460 teilnehmenden Manager Führungsmethoden der „Agile Leadership“ für sinnvoll. Fast 60 Prozent der Manager bestätigen außerdem, dass agile Methoden in ihrem Unternehmen bereits zur Anwendung kommen.

Während 73 Prozent der Manager im Raum D-A-CH Agiles Management für sinnvoll und positiv halten, sehen 25 Prozent das Führungsprinzip eher mit gemischten Gefühlen, zwei Prozent lehnen dieses ab. Dabei bestätigen 56 Prozent aller Teilnehmer, dass in ihrem Unternehmen agile Führungsmethoden – in einigen Unternehmensbereichen (25 Prozent), im eigenen Verantwortungsbereich (23 Prozent) oder sogar im gesamten Unternehmen (acht Prozent) – bereits angewandt werden. Weitere 18 Prozent der Manager gehen davon aus, dass Agilität in ihrem Unternehmen zukünftig eine größere Rolle spielen wird.

Skepsis der Compliance-Manager

Die höchsten Zustimmungswerte kommen dabei von Managern aus der Technologie-Branche (71 Prozent), dem Energie-Sektor (66 Prozent) und der Beratungsbranche (65 Prozent). Branchenübergreifend ist der IT-Bereich beim Einsatz agiler Methoden führend (37 Prozent), gefolgt von den Bereichen Produktion (29 Prozent) sowie Forschung & Entwicklung (27 Prozent). Am wenigsten agil zeigen sich Führungskräfte im Bereich Recht/Steuern/Compliance (17 Prozent).

Breites Spektrum agiler Methoden

Kurze informelle Projekttreffen („Stand-up Meetings“) wenden über 84 Prozent der Führungskräfte in ihren Unternehmen an, das Arbeiten in Teilprojektgruppen („Kanban“) bestätigen rund 80 Prozent der Teilnehmer. Regelmäßige Projektreviews („Retroperspektive“) sowie das Arbeiten in crossfunktionalen Teams („Scrum“) finden zu 79 Prozent bzw. 74 Prozent statt. Meetings zum konstruktiven Umgang mit Fehlern, so genannte „Fuck-up Meetings“, oder ein organisierter, funktionsübergreifender Themenaustausch („Open Fridays“) spielen eher noch eine untergeordnete Rolle in den Unternehmen.

Hintergrund

Unter „Agile Leadership“ versteht man eine flexible, vernetzte und kommunikative Führungskultur jenseits starrer Hierarchien und Prozesse. Agiles Management soll dabei helfen, auf unerwartete Umbrüche flexibel zu reagieren. Dabei geht es vor allem um die Delegation von Verantwortung an den Einzelnen bzw. an einzelne Teams, aber auch um die Einführung konkreter agiler Methoden wie zum Beispiel „Stand-up Meetings“ oder „Scrum“.
Die vollständigen Ergebnisse des Manager-Barometers 2018/2019 können unter www.odgersberndtson.com heruntergeladen werden.

(Quelle: Odgers Berndtson)

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