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Solarpaneele aus China: EU leitet Antidumpinguntersuchung ein

Die Europäische Kommission hat eine Antidumpinguntersuchung chinesischer Solarpaneele und ihrer Schlüsselkomponenten eingeleitet. Es ist der größte Antidumpingantrag, der je in Brüssel eingegangen ist.
Von Redaktion
10. September 2012

Zu Preisen, die weit unter dem Marktwert liegen, sollen chinesische Solarpaneele und deren Schlüsselkomponenten massenhaft auf den europäischen Markt eingeführt worden sein: So lautet der Vorwurf des Branchenverbandes EU Pro Sun, der deshalb am 25. Juli 2012 einen Antidumpingantrag bei der Europäischen Kommission eingebracht hat.

Gemessen am Wert der Einfuhren handelt es sich dabei um den bedeutendsten derartigen Antrag, der je bei der Kommission eingegangen ist: Im Jahr 2011 exportierte China Solartechnik im Wert von 21 Mrd. Euro in die EU. Die Angaben des Antragstellers enthalten für Brüssel ausreichende Hinweise für…

  1. …ein etwaiges Preisdumping durch die ausführenden Hersteller auf dem EU-Markt,

  2. …eine Schädigung des Wirtschaftszweigs der Union und

  3. …einen möglichen ursächlichen Zusammenhang zwischen den gedumpten Einfuhren und der Schädigung des Wirtschaftszweigs der Union.

Die Kommission ist daher zu dem Schluss gelangt, dass genügend Anscheinsbeweise vorliegen, die die Einleitung einer Untersuchung rechtfertigen.

Die Untersuchung wird 15 Monate dauern, während die Möglichkeit besteht, nach neun Monaten vorläufige Antidumpingzölle einzuführen, sofern ausreichend Anscheinsbeweise zu Dumping vorliegen.

In dieser Zeit werden die Brüsseler Behörden den involvierten Parteien (z.B. ausführende Hersteller, Unionshersteller, Einführer und Verbände) Fragebogen zusenden, mit denen unter anderem Informationen über Ausfuhren, Herstellung, Verkäufe und Einfuhren von Solarpaneelen, -zellen und -wafern erhoben werden sollen.

Sobald die Parteien die Fragebogen beantwortet haben, werden die Daten von der Kommission überprüft. Häufig geschieht dies durch Kontrollbesuche, bei denen Angaben von Unternehmen vor Ort verifiziert werden.

Die Kommission stellt anhand der eingeholten Informationen fest, ob Dumping vorliegt und ob die angebliche Schädigung durch die gedumpten Einfuhren verursacht wurde. Dabei werden auch andere Faktoren untersucht, die ebenfalls zu der Schädigung beigetragen haben könnten.

(PM, KP)

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