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Kartell: 155 Mio. Euro Buße gegen 6 Automobilzulieferer

Die Europäische Kommission hat in einem Kartellvergleichsverfahren Geldbußen von 155 Mio. Euro gegen sechs Anbieter von Fahrzeugklimatisierungs- und Motorkühlsystemen verhängt. Die Unternehmen haben zwischen 2004 und 2009 unerlaubte Preisabsprachen getroffen.
Von Redaktion
09. März 2017

Alle sechs Anbieter räumten ihre Kartellbeteiligung ein und stimmten dem Vergleich zu. Die sechs Automobilzulieferer haben bei der Belieferung bestimmter Autohersteller im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) Preise abgesprochen oder Märkte aufgeteilt und sensible Informationen ausgetauscht.

Es handelt sich um die Unternehmen Behr (Deutschland), Calsonic (Japan), Denso (Japan), Panasonic (Japan), Sanden (Japan) und Valeo (Frankreich). Die Koordinierung erfolgte bei Treffen – im Falle eines der Kartelle vor allem trilateralen Treffen in Europa – und anderen kollusiven Kontakten in Europa und Japan im Rahmen bilateraler Treffen oder per E-Mail oder Telefon.

In ihrer Untersuchung stellte die Kommission fest, dass vier getrennte Zuwiderhandlungen vorlagen (vgl. Tabelle).

Geldbußen

Die Geldbußen wurden auf Basis der Leitlinien der Kommission zur Festsetzung von Geldbußen aus dem Jahr 2006 festgesetzt. Ausschlaggebend für deren Höhe waren insbesondere der Umsatz der Kartellbeteiligten mit den betreffenden Produkten im EWR, die Schwere der Zuwiderhandlung, die geografische Reichweite des Kartells und seine Dauer.

Nach der Kronzeugenregelung der Kommission

  • wurde Denso die Geldbuße (die insgesamt ca. 287 Mio. EUR betragen hätte) vollständig erlassen, da das Unternehmen die Kommission über drei der Kartelle unterrichtet hatte;

  • wurde Panasonic die Geldbuße (die insgesamt ca. 200.000 EUR betragen hätte) vollständig erlassen, da das Unternehmen die Kommission über eines der Kartelle unterrichtet hatte;

  • wurden die Geldbußen von Behr, Calsonic, Denso, Sanden und Valeo ermäßigt, um ihre Zusammenarbeit mit der Kommission bei der Untersuchung zu berücksichtigen.

Darüber hinaus ermäßigte die Kommission die verhängten Geldbußen nach ihrer Mitteilung über Vergleichsverfahren aus dem Jahr 2008 um 10 Prozent, da die Unternehmen ihre Beteiligung am Kartell einräumten und die Verantwortung dafür übernahmen.

Gegen die einzelnen Unternehmen wurden folgende Geldbußen verhängt:

Kartell, © © Denis Junker - Fotolia
Kartell

(Quelle: EU-Kommission)

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