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Hochfrequenzhandel vor mehr Regulierung?

In Großbritannien und Frankreich werden Überlegungen zu einer Neuregelung des Hochfrequenz-Tradings an der Börse laut.
Von Redaktion
26. November 2010

Hochfrequenz-Wertpapierhandel ist eine ultraschnelle, rechnergestützte Art des Börsenhandels, bei der Wertpapiere innerhalb von Minuten ge- und verkauft werden. Im Mai 2010 soll die Methode zum sogenannten „Flash Crash“ geführt haben – einem nur kurze Zeit andauernden Kurseinbruch an der Wall Street, der Behörden wie Investoren gleichermaßen beunruhigte.

Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde denkt nun an, rechnergestützten Hochfrequenzhandel vereinzelt auch ganz zu verbieten. Vor einem parlamentarischen Ausschuss für Finanzspekulationen sagte Lagarde: „Instinktiv tendiere ich dazu, diese Methoden zu regulieren, sie streng zu überwachen und nach einer Kosten-Nutzen-Analyse möglicherweise sogar ganz zu verbieten.“ Als Minimalvariante fordert Lagarde ein Eingriffsrecht der Marktregulierungsbehörden unter besonderen Umständen.

Auch aus Großbritannien kommen Signale für strengere Regelungen. Der Hochfrequenzhandel macht etwa ein Drittel der Aktivitäten an der London Stock Exchange aus. Alexander Justham, Marktdirektor der britischen Finanzaufsicht FSA, sagte auf der TradeTech-Konferenz 2010 in London allerdings: „Wir sind nicht hier, um die Uhren zurückzudrehen.“ Aber Justham spricht sich dafür aus, zu untersuchen, ob der Highspeed-Handel zu mehr Effizienz oder unfairen Vorteilen für bestimmte Marktteilnehmer geführt hat. Die EU-Kommission plant für 2011, den Wertpapierhandel neu zu regulieren.

Vertreter der Finanzindustrie verteidigen die Handelsmethode. Sie gehe – zumindest in Europa – unter umfassend regulierten Umständen vonstatten.  

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