Finanzpolizei: Erfolgreicher Schlag gegen Sozialbetrug

Der Finanzpolizei ist nach eigenen Angaben ein erfolgreicher Coup gegen gewerblichen Sozialbetrug, Schwarzarbeit sowie Lohn- und Sozialdumping in großem Stil gelungen. Eine Wiener Reinigungsfirma soll die Identitäten ihrer Dienstnehmer mehrfach für illegale Arbeitskräfte verwendet haben.

Aufgrund einer anonymen Anzeige bei der Finanzpolizei bestand der dringende Verdacht, dass eine Wiener Reinigungsfirma die Identitäten ihrer Dienstnehmer mehrfach für illegale Arbeitskräfte verwendet und systematisch u.a. gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz sowie das Einkommensteuergesetz verstoßen hat.

Am 13. März führten daher 35 Einsatzkräfte der Finanzpolizei zeitgleich Kontrollen in fünf Hotels in Wien und Niederösterreich sowie am Betriebssitz der Firma im 12. Bezirk durch. Dies teilte das Finanzministerium gestern mit.

Neue Betrugsmasche

Nach der Befragung der Reinigungskräfte habe sich rasch der ursprüngliche Verdacht erhärtet. Insgesamt 15 der 21 kontrollierten Dienstnehmer hatten weder eine Arbeitsbewilligung noch waren sie bei der Sozialversicherung angemeldet. Zwei Reinigungskräfte ohne gültigen Aufenthaltstitel wurden von der Polizei in Schubhaft genommen, darüber hinaus wurde eine Anzeige nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz gestellt.

Die Ermittlungen gegen die Reinigungsfirma dauern laut BMF weiter an. Geschäftsführer ist ein slowenischer Staatsbürger, der sich derzeit nicht in Österreich aufhält. Bei ihm könne es sich aber auch nur um einen Strohmann handeln, heißt es von Seiten der Ermittler. Tatsächlich dürften zwei Serben – Vater und Sohn – die Fäden in der Hand haben, auch die meisten Reinigungskräfte seien serbischer Herkunft.

„Die Betrugsmasche mit den mehrfach verwendeten Identitäten ist neu für uns und zeigt, dass die Methoden der Betrüger immer ausgefeilter werden“, sagte Franz Kurz, Leiter der Wiener Finanzpolizei.

(Quelle: BMF)