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Ethikstandards für künstliche Intelligenz: EU sucht Experten

Die Europäische Kommission will Ethikstandards und modernste Technik zusammenbringen. Bis Ende des Jahres sollen Leitlinien zur ethisch vertretbaren Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz entwickelt werden. Für diese Aufgabe sucht Brüssel nun Experten.
Von Redaktion
12. März 2018

Von einer besseren Gesundheitsversorgung bis zu mehr Verkehrssicherheit und einer nachhaltigeren Landwirtschaft: die künstliche Intelligenz kann für viele Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft von großem Nutzen sein.

Laut Europäischer Kommission stellt sich aber auch die Frage, wie sich die künstliche Intelligenz auf die Zukunft der Arbeit und das geltende Recht auswirken wird. Deshalb will Brüssel nun eine „breit angelegte, offene und inklusive Diskussion“ darüber führen, wie künstliche Intelligenz erfolgreich und ethisch vertretbar eingesetzt und entwickelt werden kann.

Dafür soll bis Mai eine Expertengruppe konstituiert werden, die einen Vorschlag für Leitlinien zur Ethik in der künstlichen Intelligenz ausarbeiten soll.

Am Freitag vergangener Woche wurde das Bewerbungsverfahren für die Expertengruppe eröffnet, der die Kommission die folgenden Aufgaben übertragen wird:

  • Die Gruppe soll die Kommission bei der Bildung einer breiten „Europäischen Allianz zur künstlichen Intelligenz“ beraten, in der unterschiedlichste Interessengruppen vertreten sein sollen;

  • Sie soll die Umsetzung der neuen europäischen Initiative zur künstlichen Intelligenz (April 2018) unterstützen;

  • Die Gruppe soll bis Ende des Jahres einen Leitlinienentwurf vorlegen, in dem sie darlegt, wie die künstliche Intelligenz auf der Basis der EU-Grundrechte ethisch vertretbar entwickelt und eingesetzt werden kann. Hierbei soll sie auf Fragen wie die der Fairness, Sicherheit, Transparenz, Zukunft der Arbeit und Demokratie eingehen sowie im weiteren Sinne darauf, wie sich diese Aspekte auf die Anwendung der Grundrechtecharta auswirken könnten.

Schlusstermin für die Einreichung von Bewerbungen ist der 9. April. Ziel der Kommission ist es, die Bildung der Expertengruppe bis Mai abzuschließen. Die Gruppe wird als Grundlage für ihre Tätigkeit die für die künstliche Intelligenz relevanten Arbeiten anderer Experten heranziehen – etwa den Zwischenbericht der hochrangigen Strategiegruppe für Industrietechnologien und die Arbeiten der Expertengruppe zur Haftung und neuen Technologien. Für letztere Expertengruppe wurde ebenfalls das Bewerbungsverfahren eröffnet. Diese Gruppe wird die Kommission bei der Auswertung der Herausforderungen unterstützen, die sich im Zusammenhang mit dem geltenden Haftungsrecht stellen.

Künstliche Intelligenz wird darüber hinaus eines der Hauptthemen sein, die auf dem Digitalen Tag am 10. April in Brüssel erörtert werden.

(Quelle: EU-Kommission)

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