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EU-Kommission genehmigt Übernahme von GitHub durch Microsoft

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von GitHub durch Microsoft nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Kommission stellte fest, dass auf den betroffenen Märkten weiterhin wirksamer Wettbewerb herrschen würde und Microsoft keinen Anreiz hätte, den offenen Charakter der Plattform von GitHub zu verändern.
Von Redaktion
21. Oktober 2018

Sowohl Microsoft als auch GitHub bieten Tools an, die von Unternehmen und Privatpersonen für die Entwicklung und Veröffentlichung von Software genutzt werden („DevOps-Tools“). Insbesondere gewähren beide Unternehmen Zugang zu Plattformen für die Softwareentwicklung, mit deren Hilfe Entwickler an der Erstellung von Quellcode mitwirken können, und beide bieten Code-Editoren (spezielle Computerprogramme zur Bearbeitung von Quellcode) bzw. integrierte Entwicklungsumgebungen (Anwendungen, die einen Code-Editor sowie Zusatzfunktionen wie eine intelligente Code-Vervollständigung umfassen) an.

Die Kommission hat festgestellt, dass die Zusammenführung der Tätigkeiten von Microsoft und GitHub auf diesen Märkten keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gäbe, da das neu aufgestellte Unternehmen auf beiden Märkten weiterhin einem erheblichen Wettbewerbsdruck vonseiten anderer Marktteilnehmer ausgesetzt wäre.

Die Kommission hat auch geprüft, ob eine Schwächung des Wettbewerbs droht, wenn Microsoft die Beliebtheit der Softwareentwicklungsplattform von GitHub fördern würde, um seinen eigenen Absatz an DevOps-Tools und Cloud-Diensten zu steigern. Insbesondere befasste sich die Kommission mit der Frage, ob Microsoft in der Lage wäre und einen Anreiz hätte, seine eigenen DevOps-Tools und Cloud-Dienste weiter in GitHub zu integrieren und gleichzeitig die Integration in die DevOps-Tools und Cloud-Dienste Dritter zu begrenzen.

Die Marktuntersuchung hat bestätigt, dass die Marktmacht von Microsoft nicht ausreichen würde, um den offenen Charakter von GitHub zum Schaden von konkurrierenden DevOps-Tools und Cloud-Diensten zu untergraben, denn ein solches Verhalten würde den Wert von GitHub für Entwickler, die zumeist willens und in der Lage sind, zu anderen Plattformen zu wechseln, verringern.

Daher ist die Kommission nach ihrem Prüfverfahren der Phase I zu dem Ergebnis gelangt, dass das Vorhaben auf keinem der betroffenen Märkte Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt, und hat es ohne Auflagen genehmigt.

(Quelle: EU-Kommission)

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