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Deutschland: Sektoruntersuchung bei Krankenhäusern

Das Bundeskartellamt hat eine Sektoruntersuchung im Bereich des Krankenhauswesens eingeleitet, um die wettbewerblichen Rahmenbedingungen in der Branche aufzuarbeiten und zu analysieren.
Von Redaktion
01. Juni 2016

Im Rahmen der fortschreitenden Konsolidierung bei Krankenhäusern ist das Bundeskartellamt regelmäßig mit Fusionsvorhaben zwischen verschiedenen Krankenhausträgern befasst. Die Sektoruntersuchung dient auch dem Zweck, die Beurteilungskriterien für die Fusionskontrollverfahren des Amtes weiter zu entwickeln.

Analyse der Marktstruktur

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Die Fusionskontrolle bei Krankenhäusern sichert den Qualitätswettbewerb. Sie ist komplementär zur Regulierung im Gesundheitswesen. Wettbewerb ist auch hier der beste Treiber für Qualität. Die Sektoruntersuchung soll Aufschluss über die aktuelle Marktsituation und die Wettbewerbsintensität im Bereich der akutstationären Krankenhausbehandlungen geben.

Neben kommunalen und freigemeinnützigen Trägern sind hier auch privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen tätig, die in den letzten zwanzig Jahren stark gewachsen sind. In der gleichen Zeit ist die Zahl der Einzelkrankenhäuser gesunken, einige haben sich zu regionalen Verbünden zusammengefunden. Daneben gibt es wenige bundesweit aktive Unternehmen. Jeder Standort eines Krankenhauses unterliegt einer staatlichen Krankenhausplanung und zahlreichen weiteren Regelungen beispielsweise des Sozialrechts. Gegenstand der Analyse werden insbesondere die Marktstruktur sowie die Steuerungsmöglichkeiten der Krankenhäuser vor dem Hintergrund der staatlichen Regelungen sein.“

Leistungsangebote und Spezialisierungen

Im Rahmen der wettbewerblichen Bewertung wird es auch darum gehen, von welchen Erwägungen Patienten sich bei der Wahl ihres Krankenhauses leiten lassen und wie sich die Krankenhäuser durch ihr Leistungsangebot und Spezialisierungen oder durch ihr Qualitätsmanagement von ihren Wettbewerbern abzuheben versuchen. Beleuchtet wird ferner die Rolle der verschiedenen Akteure, etwa des medizinischen Personals, der einweisenden Ärzte oder der Rettungsdienste. Die Sektoruntersuchung wird sich schließlich auch mit den Vergütungsstrukturen und der finanziellen Situation der Krankenhäuser befassen.

Befragung von 500 Krankenhäusern

Das Bundeskartellamt wird im Rahmen der Sektoruntersuchung bundesweit rund 500 Krankenhäuser befragen. Die ausgewählten Unternehmen vermitteln hinsichtlich der Kriterien räumliche Lage, Größe und Trägerschaft ein repräsentatives Abbild der Krankenhauslandschaft in Deutschland. Nach Abschluss der Datenauswertung wird das Bundeskartellamt die Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen.

(Quelle: Bundeskartellamt)

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