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Deutschland: Pilotprojekt „Anonymisierte Bewerbungsverfahren“

Acht Arbeitgeber in Deutschland gehen in eine neue Richtung: In einem Pilotprojekt sollen Bewerbungen anonymisiert werden. Ziel ist der Abbau von Diskriminierung.
Von Redaktion
25. November 2010

Unter dem Motto „anonym bewerben, weil die Qualifikation zählt“ werden Personalisten von acht führenden deutschen Unternehmen ein Jahr lang weder Name noch Alter oder Geschlecht ihrer Bewerberinnen oder Bewerber der ersten Runde erfahren. Ziel dieses Pilotversuchs, der von der deutschen Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) initiiert wurde, ist der Abbau von Diskriminierung. Start ist der 25.11.2010. Das Projekt wird während der gesamten Zeit wissenschaftlich begleitet. Aus den Auswertungsergebnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Persönliches Gespräch lässt Vorurteile verschwinden

Laut einer von der ADS in Auftrag gegebenen Umfrage steht eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung hinter dieser Idee. Demnach beurteilen 56 Prozent der Bevölkerung anonymisierte Bewerbungsverfahren als gut oder sehr gut.

In vielen Fällen führt ein kurzer Blick auf Namen, Geschlecht oder Alter, zu einem sofortigen Aussortieren von Bewerbungsunterlagen. Zahlreiche Studien und die Beratungserfahrung der ADS belegen, dass in erster Linie Menschen mit Migrationshintergrund, Ältere oder Frauen mit Kindern benachteiligt werden. Sie werden deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. So hat beispielsweise eine beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) jüngst erschienene Studie gezeigt, dass allein die Angabe eines türkischen Namens ausreicht, die Chance auf ein Vorstellungsgespräch um 14 Prozent zu senken, in kleineren Unternehmen sogar um 24 Prozent.

Bekommen Bewerbende jedoch die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch, so verliert manches Vorurteil seine Kraft. Durch diese Vorgehensweise sollen neue Bewerbergruppen erschlossen und sichergestellt werden, dass nur die Qualifiziertesten eingeladen werden. Dies erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Viele europäische Länder haben bereits positive Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungsverfahren gesammelt.

Mag. Manuela Taschlmar

Autoren

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