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Bundeskartellamt kritisiert Marktmacht der Lebensmittelhändler

Das Bundeskartellamt hat eine Sektoruntersuchung zur Nachfragemacht im Lebensmitteleinzelhandel durchgeführt. Gegenstand der Studie sind die Wettbewerbsbedingungen zwischen den Lebensmitteleinzelhandelskonzernen auf der einen und ihren Lieferanten auf der anderen Seite.
Von Redaktion
24. September 2014

Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland ist stark konzentriert. Edeka, Rewe, Aldi sowie die Schwarz Gruppe mit den Lidl-Märkten und Kaufland teilen sich laut Bundeskartellamt rund 85 Prozent des Marktes auf.

„Der Einkauf der Händler erfolgt dabei ganz überwiegend im Inland, sodass die Betrachtung der Marktverhältnisse in Deutschland entscheidend ist“, sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt: „Die Sektoruntersuchung zeigt, dass wir einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsverhältnisse konsequent entgegenwirken müssen. Die großen Handelskonzerne haben bereits jetzt einen gravierenden Vorsprung gegenüber ihren mittelständischen Konkurrenten und genießen strukturelle Vorteile, die sie in den Verhandlungen mit den Herstellern nutzen können.“

Auch große Hersteller mit bekannten Marken seien gegen die Verhandlungsmacht der Händler im Einzelfall nicht gefeit, wenn es ihnen de facto an Ausweichalternativen für den Absatz über die großen Handelsketten fehle. Zunehmende Bedeutung für die Verhandlungen über die Einkaufskonditionen hätten auch die Eigenmarken der Händler, so die Behörde.

Die Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels führte zu zahlreichen Beschwerden beim Bundeskartellamt. Daher hat das Bundeskartellamt über drei Jahre die Marktstrukturen in dem Sektor untersucht und sich insbesondere mit den Verhandlungssituationen zwischen Lebensmitteleinzelhändlern und Markenherstellern befasst. Dazu wurden mehr als 200 Hersteller und 21 Handelsunternehmen zunächst eingehend befragt, ihre Angaben wurden dann ausgewertet.

Das Bundeskartellamt versteht den Bericht (s. Kasten unten) als Grundlage für einen weiteren Austausch mit den Marktteilnehmern, der Wissenschaft, den Verbänden und interessierten politischen Kreisen. Deshalb erhalten alle Interessenten zunächst die Möglichkeit, zu diesem Bericht bis zum 31. Dezember 2014 schriftlich Stellung zu nehmen.

Downloads

Zusammenfassung der Sektorenuntersuchung:

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Vollständiger Bericht:

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Autoren

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Redaktion

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