Navigation
Seiteninhalt
Am 25. September steht mit dem Compliance Solutions Day DAS Compliance Event schlechthin ins Haus, im Rahmen dessen es erstmals eine Young Professionals Keynote geben wird. Diversitäts-Expertin Sara Soltani verrät uns vorab im Q&A, warum sie für das Thema brennt, wie "Diversity done right" aussieht und warum hier klar der Hausverstand gefragt ist.
Von Mag. Christiane Jördens Bakk.
05. August 2025

Sara Soltani, Systemic Personal & Business Coach und Expertin für Menschenrechte/Human Rights, Diversität und Inklusion, wird am 25. September 2025 im Rahmen des Compliance Solutions Day über die Themen Diversität und Inklusion als essenzielle Compliance-Faktoren sprechen. Dabei ist ihr besonders wichtig, dass das Publikum auch eine aktive Rolle einnimmt. Wir wollen ihr in einem kurzen Q&A schon einmal ein paar spannende Fakten entlocken und sie ein wenig besser kennenlernen!

  • Liebe Sara, als Vorarlbergerin mit persischem Background bist du laut eigenen Angaben schon früh mit den Themen Identität, Diversity und Interkulturalität in Berührung gekommen. Inwiefern hat dich das geprägt und gab es einen bestimmten Zeitpunkt in deinem Leben, an dem du dich entschieden hast, dich diesen Themenbereichen mit voller Leidenschaft zu verschreiben?

    Ja, es hat mich sehr stark geprägt. Ich stelle mich gerne als persische Vorarlbergerin vor. Ich habe mich immer 100 % als Perserin und 100 % als Vorarlbergerin gefühlt. Interessanterweise hatte ich nie eine sogenannte „Identitätskrise“ – für mich war immer klar, ich bin beides. In meiner Umgebung wurde es jedoch auch einfach als „klar“ angesehen. Das machte es leichter. Das ist nicht selbstverständlich.

    Dazu kam auch, dass meine Eltern mich und meinen Bruder mit dieser Haltung erzogen haben. Wir mussten Zuhause und untereinander immer Persisch sprechen und mussten sogar neben der Volksschule in den Persisch-Unterricht gehen, um Lesen und Schreiben zu lernen. Meine Mutter sagte immer, wenn man die Erstsprache richtig lernt, dient dies als essenzielle Grundlage für jegliche andere Sprache. Das war dann auch wirklich so. Deutsch haben wir dann von unseren Nachbarskindern spielerisch im Dorf gelernt und als dann der Schulunterricht begann, haben meine Eltern sehr großen Wert darauf gelegt, auch unser Deutsch zu perfektionieren.  

    Da ich aus einer persischen Familie stamme, die alle studierte professionelle klassische Musiker:innen sind, kam ich schon von Anfang an mit musikalischer und kultureller Vielfalt in Kontakt. Auf Familienfesten wurde persische Musik gespielt und gleichzeitig wuchs ich in den klassischen Konzerthäusern Österreichs auf; ich bin sogar mit Harfenklängen meiner Mutter, die abends im Nebenzimmer übte, als Kind eingeschlafen. Also kurz gesagt, mein Leben war voll mit kultureller und gesellschaftlicher Diversität, was eine Blase kreierte, in der meine bis dahin geformte Identität super hineinpasste.

    Erst als ich für mein Studium nach Wien zog und dann auch international dafür unterwegs war, wurde meine Identität herausgefordert. Es hat nicht einen bestimmten Zeitpunkt gegeben, an dem ich mich entschieden habe, Menschenrechte als meine Berufung zu sehen. Viel eher war es ein kontinuierlicher Prozess. Jedes Studium, jede Selbsterfahrung, jede Weiterentwicklung trug dazu bei, mich voll und ganz der Antidiskriminierungsarbeit und dem Empowerment von Menschen zu widmen.

  • Gibt es ein Geheimrezept, wie man genau diese Themen (Diversität, Inklusion und Integrität) gerade in einem Unternehmens-Setting vermitteln kann? Denn genau dies ist die Herausforderung einer guten und wirksamen Compliance!


    Das Geheimrezept ist: Jeden Menschen mit Würde, Respekt und Anerkennung zu begegnen. Dabei ist es wichtig, auf Augenhöhe zu kommunizieren und immer im Hinterkopf zu haben, dass jeder Mensch mit seinem eigenen Rucksack voll mit herausfordernden Lebenserfahrungen vor einem steht. Hilfreich ist, sich zu fragen: „Wie möchte ich, dass andere Menschen mit mir umgehen? Was würde es mit mir machen, wenn man mich nicht mit Respekt behandeln würde?“ Diese Art an Selbstreflexion ist eigentlich die Basis von Diversitäts-Compliance.

  • Den Begriff “Pinkwashing” kennen wir mittlerweile alle. Ein schwieriges Thema – gerade, wenn ein Unternehmen das “S” in ESG forcieren will, jedoch auch im Sinne der Reputation “Tue Gutes und rede darüber!” praktizieren möchte. Wie ist deine Meinung dazu? Wo zieht man die Grenze zwischen “Diversity done right” und “Diversity done wrong”?

    Es ist ganz einfach. Das Konzept des „Diversity done right“ basiert auf Würde, Respekt und Anerkennung aller Menschen. Wenn diese Grundprämisse nicht gegeben ist, läuft etwas schief. Diversity-Maßnahmen brauchen adäquate finanzielle und fachliche Ressourcen; kleine Unternehmen können sich das vielleicht nicht im großen Maße leisten. Daher finde ich auch wichtig, kleine Maßnahmen wertzuschätzen. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt – solange die Intention dahinter, die Förderung der Würde aller Menschen ist, befindet man sich auf dem richtigen Weg. Darüber zu sprechen ist ebenfalls wichtig: Somit werden Allianzen ermöglicht und andere motiviert und inspiriert, mitzumachen. Natürlich hilf das der Reputation, das ist ja auch nichts Schlechtes. Ich finde es wunderbar für ein Unternehmen zu arbeiten, das mich so wertschätzt, wie ich bin oder ein Produkt von einer Firma zu kaufen, die ihre Mitarbeitenden und Kund:innen mit Respekt und Anerkennung behandelt. Davon profitieren alle.

  • Welche Themen aus dem Bereich Diversität und Inklusion siehst du derzeit als besonders brandaktuell an? Worum müssen wir uns in der Compliance aktuell mit Prio 1 kümmern?

    Ich finde es essenziell, in der Diversitäts-Arbeit keine Dimensionen zu bevorzugen. Es sollte immer danach gestrebt werden, Allianzen zwischen den Diversitäts-Dimensionen zu schaffen. Konkurrenz zwischen den diskriminierten Gruppen schwächt uns alle. Man kann die Bereiche nicht isoliert betrachten, kein Mensch gehört nur einer Diversität-Dimension an. Diversitäts-Arbeit betrifft uns alle. Deshalb finde ich, sollten wir uns prioritär um Wege kümmern, die zum gemeinsamen Handeln anregen. Es braucht einen systemischen Blick darauf, um der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken. Veränderung kann nur gemeinsam vorangetrieben werden.

    Brandaktuell ist der globale DEI-Backlash und die daraus resultierenden finanziellen Kürzungen. Als Grundpfeiler der Diversitäts-Arbeit sehe ich den inklusiven Zugang zu Ressourcen und Informationen sowie zu Entscheidungsprozessen. Damit Diversität im Unternehmen gefördert werden kann, müssen diese Rahmenbedingungen gegeben sein. Um diesen Bereich zu fördern – der übrigens allen Diversitätsdimensionen zu Gute kommt – sollte man sich im Bereich der Compliance auf Bereiche, wie inklusive und diskriminierungskritische Gestaltung von Recruiting, Beförderungskriterien, partizipativen Entscheidungs- und Strategieprozessen, Bewusstseinsbildungsmaßnahmen sowie adäquate Unterstützung bei Diskriminierungsfällen fokussieren.
  • Kannst du uns einen kleinen Sneak Peek auf deine Young Professionals Keynote im September geben? Auf was dürfen wir gespannt sein?

    In meiner Keynote möchte ich konkreter darauf eingehen, wieso es notwendig ist, in der heutigen Welt - trotz Angst, Unsicherheit und vor allem Rückschläge im DEI-Bereich - Diversity als Compliance-Thema weiter zu verfolgen. Ich möchte aufzeigen, wie es uns alle betrifft und wie wir alle davon profitieren können. Vor allem möchte ich aber auch zeigen, dass es sich hierbei nicht um Rocket Science handelt, sondern Diversity eigentlich nichts anderes als gesunder Hausverstand ist. Wie werde ich das machen? Mit der Anregung, mitzudenken, mitzureden und mitzugestalten. 

  • Würdest du sagen, dass du mit deinem Job als Beraterin zu den Themen Menschenrechte, Diversity und Antidiskriminierung genau das gefunden hast, wofür du beruflich brennst und wieso? Was macht für dich den wahren Sinn dahinter – aus persönlicher Sicht - aus?

    Ja, ich bin voll und ganz in meinem Element angekommen. Ich liebe es, auf strategischer Ebene zu arbeiten – das wird mir durch meine Rolle als Konsulentin bzw Beraterin im Menschenrechtsbereich ermöglicht. Dazu brauche ich aber auch den direkten Austausch mit dem Gegenüber, das wiederum ermöglicht mir, meine Rolle als systemischer Coach. Der wahre Sinn dahinter ist, meine Stärken und Erfahrungen so einzusetzen, dass andere Menschen, die eventuell in einer weniger privilegierten Situation sind, gestärkt werden. 

    Sara Soltani, © privat

    Sara Soltani, BA, MA, E.MA

    Expertin für Antidiskriminierung, Inklusion und Menschenrechte

    Sara Soltani ist als Expertin für Menschenrechte, Antidiskriminierung und Diversität sowie systemischer Personal- und Business Coach tätig. Als Menschenrechtskonsulentin arbeitet sie im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, Humanitären Hilfe, Diversitäts-, Inklusions- und Antidiskriminierungsarbeit für österreichische, europäische und globale Institutionen und Unternehmen. Als systemischer Coach arbeitet sie im Einzelsetting (1:1) zu persönlichen Themen, aber auch zu organisatorischen Herausforderungen.

Autoren

{"uuid":"5ca4b7c2b3ad48769cdede7df2b34f79","username":"9040513a-8bb6-4e43-947a-0d8cddde5f27","firstname":"Christiane","lastname":"Jördens","emailAddress":"christiane.joerdens@lexisnexis.at","created":"2024-04-04T09:46:08.054Z","edited":"2025-03-04T08:07:02.844Z","jobposition":"Compliance-Redakteurin/Content Managerin","fullname":"Mag. Christiane Jördens, Bakk.","salutation":"Frau","pretitle":"Mag.","posttitle":"Bakk.","companyname":"LexisNexis","premium":true,"telephone":"+43 664 883 587 68","vita":"Mag. Christiane Jördens, Bakk. hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien studiert und bereits während ihres Studiums begonnen als Redakteurin, Texterin und Model zu arbeiten. Als Journalistin war sie vor allem im Bereich Mode und Modewirtschaft tätig. Sie betreut seit Ende 2023 die redaktionellen Belange der Compliance Praxis bei LexisNexis und ist als Chefredakteurin und Content Managerin Compliance tätig.","open":true,"profilephoto":{"uuid":"1a64a87450684fdabf02aaeb41511d48","path":"/360_10-Jahre_Christiane-und-Christoph_59.jpg","fields":{"name":"Christiane Jördens","description":"Daniel Auer Photography"}},"path":"https://www.compliance-praxis.at/Insider/Menschen/Person.html?pid=5ca4b7c2b3ad48769cdede7df2b34f79"}
Christiane Jördens

Mag. Christiane Jördens Bakk.

Mag. Christiane Jördens, Bakk. hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien studiert und bereits während ihres Studiums begonnen als Redakteurin, Texterin und Model zu arbeiten. A...

{"name":"Q & A mit Young Professionals Keynote Speakerin Sara Soltani","contenttype":"text/html","templateName":"content-page","headmeta":"<meta charset=\"utf-8\">\n<meta http-equiv=\"X-UA-Compatible\" content=\"IE=edge\">\n<meta name=\"viewport\" content=\"width=device-width, initial-scale=1\">\n\n\n\n\n\n <title>Q&amp;A mit CSD Young Professionals Keynote Speakerin Sara Soltani</title>\n \n <meta name=\"keywords\" content=\"Diversität, Inklusion, Sara Soltani, Q&A, Compliance Solutions Day 2025\"/>\n\n <meta name=\"description\" content=\"Unsere Young Professionals Keynote Speakerin für den Compliance Solutions Day 2025, Sara Soltani, hat sich die Zeit genommen, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern und uns zu sagen, was sie an den Themen Diversität und Inklusion als Compliance-Imperative besonders bewegt.\"/>\n\n <meta property=\"og:image\" content=\"/Themen/Aktuelles_Meinung/Aktuell/AdobeStock_314311676_New-Africa.jpeg\"/>\n <meta property=\"og:image:height\" content=\"2357\"/>\n <meta property=\"og:image:width\" content=\"3865\"/>\n <meta property=\"og:title\" content=\"Q & A mit Young Professionals Keynote Speakerin Sara Soltani\"/>\n <meta property=\"og:site_name\" content=\"CompliancePraxis\"/>\n <meta property=\"og:url\" content=\"/Themen/Aktuelles_Meinung/Aktuell/Q-A-mit-Young-Professionals-Keynote-Speakerin-Sara-Soltan.html\"/>\n <meta property=\"og:type\" content=\"website\"/>\n <meta property=\"og:locale\" content=\"de_DE\">\n <meta property=\"og:description\" content=\"Unsere Young Professionals Keynote Speakerin für den Compliance Solutions Day 2025, Sara Soltani, hat sich die Zeit genommen, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern und uns zu sagen, was sie an den Themen Diversität und Inklusion als Compliance-Imperative besonders bewegt.\"/>\n","title":"Q&amp;A mit CSD Young Professionals Keynote Speakerin Sara Soltani","teaser":"Am 25. September steht mit dem Compliance Solutions Day DAS Compliance Event schlechthin ins Haus, im Rahmen dessen es erstmals eine Young Professionals Keynote geben wird. Diversitäts-Expertin Sara Soltani verrät uns vorab im Q&amp;A, warum sie für das Thema brennt, wie \"Diversity done right\" aussieht und warum hier klar der Hausverstand gefragt ist.","pagecontent":"<p class=\"\">Sara Soltani, Systemic Personal &amp; Business Coach und Expertin für Menschenrechte/Human Rights, Diversität und Inklusion, wird am 25. September 2025 im Rahmen des Compliance Solutions Day über die Themen Diversität und Inklusion als essenzielle Compliance-Faktoren sprechen. Dabei ist ihr besonders wichtig, dass das Publikum auch eine aktive Rolle einnimmt. Wir wollen ihr in einem kurzen Q&amp;A schon einmal ein paar spannende Fakten entlocken und sie ein wenig besser kennenlernen!</p><ul><li style=\"\"><b>Liebe Sara, als Vorarlbergerin mit persischem Background bist du laut eigenen Angaben schon früh mit den Themen Identität, Diversity und Interkulturalität in Berührung gekommen. Inwiefern hat dich das geprägt und gab es einen bestimmten Zeitpunkt in deinem Leben, an dem du dich entschieden hast, dich diesen Themenbereichen mit voller Leidenschaft zu verschreiben?</b><br style=\"\"><br style=\"\"><p class=\"\">Ja, es hat mich sehr stark geprägt. Ich stelle mich gerne als persische Vorarlbergerin vor. Ich habe mich immer 100 % als Perserin und 100 % als Vorarlbergerin gefühlt. Interessanterweise hatte ich nie eine sogenannte „Identitätskrise“ – für mich war immer klar, ich bin beides. In meiner Umgebung wurde es jedoch auch einfach als „klar“ angesehen. Das machte es leichter. Das ist nicht selbstverständlich. </p><p class=\"\">Dazu kam auch, dass meine Eltern mich und meinen Bruder mit dieser Haltung erzogen haben. Wir mussten Zuhause und untereinander immer Persisch sprechen und mussten sogar neben der Volksschule in den Persisch-Unterricht gehen, um Lesen und Schreiben zu lernen. Meine Mutter sagte immer, wenn man die Erstsprache richtig lernt, dient dies als essenzielle Grundlage für jegliche andere Sprache. Das war dann auch wirklich so. Deutsch haben wir dann von unseren Nachbarskindern spielerisch im Dorf gelernt und als dann der Schulunterricht begann, haben meine Eltern sehr großen Wert darauf gelegt, auch unser Deutsch zu perfektionieren. &nbsp;</p><p class=\"\">Da ich aus einer persischen Familie stamme, die alle studierte professionelle klassische Musiker:innen sind, kam ich schon von Anfang an mit musikalischer und kultureller Vielfalt in Kontakt. Auf Familienfesten wurde persische Musik gespielt und gleichzeitig wuchs ich in den klassischen Konzerthäusern Österreichs auf; ich bin sogar mit Harfenklängen meiner Mutter, die abends im Nebenzimmer übte, als Kind eingeschlafen. Also kurz gesagt, mein Leben war voll mit kultureller und gesellschaftlicher Diversität, was eine Blase kreierte, in der meine bis dahin geformte Identität super hineinpasste.</p><p class=\"\">Erst als ich für mein Studium nach Wien zog und dann auch international dafür unterwegs war, wurde meine Identität herausgefordert. Es hat nicht einen bestimmten Zeitpunkt gegeben, an dem ich mich entschieden habe, Menschenrechte als meine Berufung zu sehen. Viel eher war es ein kontinuierlicher Prozess. Jedes Studium, jede Selbsterfahrung, jede Weiterentwicklung trug dazu bei, mich voll und ganz der Antidiskriminierungsarbeit und dem Empowerment von Menschen zu widmen.</p></li><li><b>Gibt es ein Geheimrezept, wie man genau diese Themen (Diversität, Inklusion und Integrität) gerade in einem Unternehmens-Setting vermitteln kann? Denn genau dies ist die Herausforderung einer guten und wirksamen Compliance!</b><p class=\"\" style=\"\"><br style=\"\">Das Geheimrezept ist: Jeden Menschen mit Würde, Respekt und Anerkennung zu begegnen. Dabei ist es wichtig, auf Augenhöhe zu kommunizieren und immer im Hinterkopf zu haben, dass jeder Mensch mit seinem eigenen Rucksack voll mit herausfordernden Lebenserfahrungen vor einem steht. Hilfreich ist, sich zu fragen: „Wie möchte ich, dass andere Menschen mit mir umgehen? Was würde es mit mir machen, wenn man mich nicht mit Respekt behandeln würde?“ Diese Art an Selbstreflexion ist eigentlich die Basis von Diversitäts-Compliance.</p></li><li style=\"\"><b>Den Begriff “Pinkwashing” kennen wir mittlerweile alle. Ein schwieriges Thema – gerade, wenn ein Unternehmen das “S” in ESG forcieren will, jedoch auch im Sinne der Reputation “Tue Gutes und rede darüber!” praktizieren möchte. Wie ist deine Meinung dazu? Wo zieht man die Grenze zwischen “Diversity done right” und “Diversity done wrong”?</b><br><br><p class=\"\" style=\"\">Es ist ganz einfach. Das Konzept des „Diversity done right“ basiert auf Würde, Respekt und Anerkennung aller Menschen. Wenn diese Grundprämisse nicht gegeben ist, läuft etwas schief. Diversity-Maßnahmen brauchen adäquate finanzielle und fachliche Ressourcen; kleine Unternehmen können sich das vielleicht nicht im großen Maße leisten. Daher finde ich auch wichtig, kleine Maßnahmen wertzuschätzen. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt – solange die Intention dahinter, die Förderung der Würde aller Menschen ist, befindet man sich auf dem richtigen Weg. Darüber zu sprechen ist ebenfalls wichtig: Somit werden Allianzen ermöglicht und andere motiviert und inspiriert, mitzumachen. Natürlich hilf das der Reputation, das ist ja auch nichts Schlechtes. Ich finde es wunderbar für ein Unternehmen zu arbeiten, das mich so wertschätzt, wie ich bin oder ein Produkt von einer Firma zu kaufen, die ihre Mitarbeitenden und Kund:innen mit Respekt und Anerkennung behandelt. Davon profitieren alle.</p></li><li style=\"\"><b>Welche Themen aus dem Bereich Diversität und Inklusion siehst du derzeit als besonders brandaktuell an? Worum müssen wir uns in der Compliance aktuell mit Prio 1 kümmern?</b><br><br><p class=\"\">Ich finde es essenziell, in der Diversitäts-Arbeit keine Dimensionen zu bevorzugen. Es sollte immer danach gestrebt werden, Allianzen zwischen den Diversitäts-Dimensionen zu schaffen. Konkurrenz zwischen den diskriminierten Gruppen schwächt uns alle. Man kann die Bereiche nicht isoliert betrachten, kein Mensch gehört nur einer Diversität-Dimension an. Diversitäts-Arbeit betrifft uns alle. Deshalb finde ich, sollten wir uns prioritär um Wege kümmern, die zum gemeinsamen Handeln anregen. Es braucht einen systemischen Blick darauf, um der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken. Veränderung kann nur gemeinsam vorangetrieben werden.</p>Brandaktuell ist der globale DEI-Backlash und die daraus resultierenden finanziellen Kürzungen. Als Grundpfeiler der Diversitäts-Arbeit sehe ich den inklusiven Zugang zu Ressourcen und Informationen sowie zu Entscheidungsprozessen. Damit Diversität im Unternehmen gefördert werden kann, müssen diese Rahmenbedingungen gegeben sein. Um diesen Bereich zu fördern – der übrigens allen Diversitätsdimensionen zu Gute kommt – sollte man sich im Bereich der Compliance auf Bereiche, wie inklusive und diskriminierungskritische Gestaltung von Recruiting, Beförderungskriterien, partizipativen Entscheidungs- und Strategieprozessen, Bewusstseinsbildungsmaßnahmen sowie adäquate Unterstützung bei Diskriminierungsfällen fokussieren.</li><li style=\"\"><b>Kannst du uns einen kleinen Sneak Peek auf deine Young Professionals Keynote im September geben? Auf was dürfen wir gespannt sein?</b><br><br><p class=\"\">In meiner Keynote möchte ich konkreter darauf eingehen, wieso es notwendig ist, in der heutigen Welt - trotz Angst, Unsicherheit und vor allem Rückschläge im DEI-Bereich - Diversity als Compliance-Thema weiter zu verfolgen. Ich möchte aufzeigen, wie es uns alle betrifft und wie wir alle davon profitieren können. Vor allem möchte ich aber auch zeigen, dass es sich hierbei nicht um Rocket Science handelt, sondern Diversity eigentlich nichts anderes als gesunder Hausverstand ist. Wie werde ich das machen? Mit der Anregung, mitzudenken, mitzureden und mitzugestalten.&nbsp;</p></li><li style=\"\"><b>Würdest du sagen, dass du mit deinem Job als Beraterin zu den Themen Menschenrechte, Diversity und Antidiskriminierung genau das gefunden hast, wofür du beruflich brennst und wieso? Was macht für dich den wahren Sinn dahinter – aus persönlicher Sicht - aus?</b><br><br>Ja, ich bin voll und ganz in meinem Element angekommen. Ich liebe es, auf strategischer Ebene zu arbeiten – das wird mir durch meine Rolle als Konsulentin bzw Beraterin im Menschenrechtsbereich ermöglicht. Dazu brauche ich aber auch den direkten Austausch mit dem Gegenüber, das wiederum ermöglicht mir, meine Rolle als systemischer Coach. Der wahre Sinn dahinter ist, meine Stärken und Erfahrungen so einzusetzen, dass andere Menschen, die eventuell in einer weniger privilegierten Situation sind, gestärkt werden.&nbsp;<br style=\"\"><br><div class=\"card autoren\" style=\"border-top:none\">\n\t<div class=\"no-gutters d-flex flex-column flex-sm-row\">\n\t\t<div class=\"flex-grow-1 flex-sm-shrink-1\">\n\t\t\t\t\t\t\t<img src=\"https://www.compliance-praxis.at/GenticsImageStore/800/auto/prop/events/Aktuell/profilbild_.jpg\" title=\"© privat\" class=\"card-img\" alt=\"Sara Soltani, © privat\">\n\t\t\t\t\t</div>\n\t\t<div class=\"w-100 card-body\">\n\t\t\t<h2 class=\"card-title\">Sara Soltani, BA, MA, E.MA</h2>\n\t\t\t<div class=\"card-text \">Expertin für Antidiskriminierung, Inklusion und Menschenrechte</div>\n\t\t</div>\n\t</div>\n</div><p>Sara Soltani ist als Expertin für Menschenrechte, Antidiskriminierung und Diversität sowie systemischer Personal- und Business Coach tätig. Als Menschenrechtskonsulentin arbeitet sie im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, Humanitären Hilfe, Diversitäts-, Inklusions- und Antidiskriminierungsarbeit für österreichische, europäische und globale Institutionen und Unternehmen. Als systemischer Coach arbeitet sie im Einzelsetting (1:1) zu persönlichen Themen, aber auch zu organisatorischen Herausforderungen.</p></li></ul>","sidecolumn":null,"storiesmain":null,"storiesoverview":null,"headerimage":"<div class=\"card content-teaser clearfix \">\n <img src=\"/Themen/Aktuelles_Meinung/Aktuell/AdobeStock_314311676_New-Africa.jpeg\" class=\"card-img\" alt=\"Diversität als Compliance-Faktor, © stock.adobe.com - New Africa\">\n <div class=\"\">\n <div class=\"card-img-overlay\" title=\"© stock.adobe.com - New Africa\">\n <div class=\"card-header bg-white rounded-0 border-0 col-12 col-sm-11 col-md-8 col-lg-6\">\n <h1 class=\"card-title color-black\">Q&amp;A mit CSD Young Professionals Keynote Speakerin Sara Soltani</h1>\n </div>\n </div>\n </div>\n</div>\n","headertitle":"","stoerercontainer":null,"stoerercontainer2":null,"stoererwerbebanner":"","insiderheads":null,"overviewunternehmenimage":null,"overviewunternehmentitle":null,"buttonviewall1":null,"buttonviewall2":null,"superelement":null,"topstory":null,"netzwerkpartnerlogoleiste":"","metadata":"<div class=\"info\"><eval>>partials/themes-startpage/newsauthors data=(renderNewsAuthors \"571:christiane.joerdens@lexisnexis.at\" userinfo)</eval>\n<br>05. August 2025</div>","footnotes":"<div class=\"footnote v-spacer footnote-editor-preview d-none\"></div>\n","eventsmain":null,"eventsoverview":null,"eventsoverviewjson":null,"event":"","eventdates":"","footer":"<footer class=\"d-flex flex-column flex-xl-row\">\n\t<span class=\"sr-only\">Footer</span>\n\t<ul class=\"nav footer-nav flex-row pb-4 pb-xl-0 w-100\" id=\"footernavigation\" role=\"navigation\">\n\t\t\t\t\t\t\t</ul>\n\t<div class=\"copyright flex-md-shrink-1 text-left text-md-right\">\n\t\t\t\t<img src=\"/static/compliance_praxis/files/images/LexisNexis.png\" alt=\"LexisNexis\">\n\t\t<p></p>\t</div>\n</footer>\n","footerglobal":"<eval>{cpConfigLoader \"global\" \"footer\"}</eval>","footerjson":null,"onetrust":null,"ogimagefallback":null,"ogimagefallbackheight":null,"ogimagefallbackwidth":null,"cpcouponlist":null,"taggedthemes":["Diversity and Inclusion"],"taggedcategories":["Aktuelles & Meinung"],"taggedorganizers":[],"taggedexhibitors":[],"taggedlecturers":[],"taggedmoderators":[],"taggedparticipants":[],"taggedauthors":["571:christiane.joerdens@lexisnexis.at"],"taggedmagazine":[],"taggedmagazinepage":"","taggedadvertorial":[],"taggingcontainer":null,"authorsdetails":"<div><eval>>partials/content-page/authorsdetails</eval></div>","participantsdetails":null,"contactsdetails":null,"portalapp":"cpshop,cprelatedarticles,","sidecolumninsider":null,"sidecolumnthemen":null,"sidecolumnevents":null,"sidecolumnglobal":"\t<eval>{cpConfigLoader \"stoerer\" \"sidecolumnthemen\"}</eval>\n\t\t\t\t\t\t<eval>> partials/applications/cprelatedarticles applicationtag=\"cprelatedarticles\"</eval>\n\t\t\t","sidecolumntop":"<div class=\"row\"></div>","sidecolumnbottom":"<div class=\"row\"></div>","premium":false,"oecov":null,"textimage":null,"upcompanytaggedevents":null,"upcompanyadvertorialarticles":null,"personprofile":null,"cms_id":12717,"usermodule":null,"cpuseraccount":null,"meshroles":["anonymous"],"taggingusers":null,"magentoshopapp":"\n"}