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Cyber Security: Rasanter Anstieg von Angriffen auf heimische Firmen

In den letzten zehn Jahren hat die Anzahl an Ransomware-Attacken in Österreich stark zugenommen. Trotzdem verfügen nur die wenigsten Betriebe über einen Notfallplan für Cyber-Attacken.
Von Redaktion
29. März 2022

Deloitte und das Forschungsinstitut SORA erheben jährlich den Status quo heimischer Unternehmen beim Thema Cyber Security. Für den diesjährigen Report wurden 450 Mittel- und Großunternehmen in Österreich befragt. „Bereits zum dritten Mal seit 2019 liegt uns nun der Blick auf Cyber-Bedrohungen in einer repräsentativen Stichprobe der Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden vor. Das Bewusstsein für die Bedrohungen aus dem Internet steigt in den heimischen Führungsetagen – kein Wunder, denn kriminelle Cyber-Attacken und damit verbundene Schäden sind mittlerweile Alltag in Österreich“, erläutert Christoph Hofinger, Geschäftsführer von SORA. 

Cyber-Kriminalität ist allgegenwärtig

In den letzten Jahren konnte ein rasanter Anstieg der Cyber-Kriminalität festgestellt werden. Fast die Hälfte der befragten Betriebe hat schon mindestens einen Angriff mit Ransomware hinter sich. Unter Ransomware versteht man Schadprogramme, die den Computer sperren oder darauf befindliche Daten verschlüsseln.

„Jedes achte Unternehmen in Österreich muss sich fast täglich mit Ransomware-Attacken auseinandersetzen“, erklärt Georg Schwondra, Partner und Cyber Security Experte bei Deloitte Österreich. „Bei einem Fünftel der Unternehmen haben es Cyber-Kriminelle geschafft, sensible Daten im Rahmen einer Attacke zu verschlüsseln. Durch Sicherheitsmaßnahmen wie Backups können Daten zwar großteils wiederhergestellt werden, doch die Entschlüsselung kostet Zeit und Geld.“ 

Nur 5 % der von Datenverschlüsselungen betroffenen Unternehmen geben an, sich auf die finanziellen Forderungen der Cyber-Kriminellen eingelassen und Lösegeld bezahlt zu haben. „Dieser geringe Prozentsatz ist mit Vorsicht zu genießen, denn viele Betroffene erteilen dazu keine Auskunft. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir: Die Dunkelziffer ist deutlich höher“, betont Georg Schwondra.  

Wirtschaftlicher Schaden durch Ransomware-Attacken

Wenn es infolge eines Cyber-Angriffs zu einem einwöchigen Ausfall des Computersystems kommt, rechnen die befragten Mittel- und Großunternehmen durchschnittlich mit einem finanziellen Schaden von 1,2 Mio. Euro. Zu den Kosten für einen Stillstand des IT-Systems müssen aus Expertensicht Kosten für die Wiederherstellung und -beschaffung der verschlüsselten Daten hinzugerechnet werden.

Zusätzlich zu den finanziellen Schäden stellen für jedes zehnte betroffene Unternehmen auch die Image-Folgen und der Verlust wichtiger Informationen als Konsequenz eines Cyber-Angriffs eine große Belastung dar.  

Unzureichende Präventionsmaßnahmen

Mit der steigenden Anzahl an Cyber-Attacken stellt sich nicht die Frage, ob ein Unternehmen einen Ransomware-Angriff erlebt, sondern wann und mit welchen Folgen. Wenn der Ernstfall eintritt, kann aktuell nur jeder fünfte heimische Betrieb auf einen vorher entwickelten Krisen- oder Notfallplan zurückgreifen. 

Quelle: APA OTS

 

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