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Studie zu „Analytics & Big Data“ in Versicherungen

In einer Studie hat PwC untersucht, wie die Analyse großer Datenmengen die Arbeit von Versicherungsunternehmen verändert. Eine Erkenntnis: Der „Chief Data Officer“ wird zur neuen Schlüsselpersonalie.
Von Redaktion
22. Juni 2016

Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC zeigt, dass die Digitalisierung auch bei Versicherung zu einem tiefgreifenden Wandel führt. In der Befragung zu „Analytics & Big Data“ geben 71 Prozent aller Versicherungs-CEOs an, dass neue Methoden zur Datenanalyse die Entscheidungsprozesse in ihrem Unternehmen bereits maßgeblich verändert hätten. Weitere 23 Prozent der befragten Vorstandschefs sagen, dass in ihrem Konzern die entsprechenden Umwälzungen in den nächsten Jahren bevorstünden.

PwC-Erhebungen zufolge präferieren nur noch 35 Prozent aller Kunden bei der Suche nach der richtigen Police die direkte Interaktion mit dem Makler oder dem Ausschließlichkeitsvertreter – Tendenz weiter fallend. 22 Prozent der Versicherten bevorzugen dagegen schon heute den Abschluss über das Internet, weitere 19 Prozent die Kommunikation per Telefon. Parallel steigt der Anteil der Kunden, die zwar „offline“ abschließen – aber erst, nachdem sie sich online über die Angebote verschiedener Versicherer informiert haben. Gut 70 Prozent aller Versicherten zählen sich mittlerweile zu dieser Kundengruppe.

Daher kommen die Studienautoren zum Schluss, dass der klassische analoge Zugang zum Versicherten immer schwieriger wird. Der künftige Geschäftserfolg werde davon abhängen, ob es den Versicherungsgesellschaften gelingt, neue Kontaktpunkte zum Kunden herzustellen. Mithilfe neuartiger Datenanalyse könnten Versicherer die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe besser ermitteln.

Fünf Erfolgsrezepte für das Geschäftsmodell der Zukunft

Im Zuge der „Insurance Monitor“-Studie hat PwC gemeinsam mit Versicherungsexperten, Aktuaren und ausgewählten Spezialisten den Nutzen der neuen Analyseverfahren für die Versicherungsbranche beleuchtet. Dabei kristallisierten sich fünf Erfolgsrezepte für ein digitales Geschäftsmodell heraus:

  • Aus der sehr großen Menge vorhandener Daten müssen die wirklich wertvollen herausgefiltert werden.

  • Der zweite Schritt besteht darin, innerhalb des Unternehmens eine offene Nutzungskultur zu fördern, die jedem Fachbereich den unbürokratischen Zugriff auf die für ihn relevanten Daten ermöglicht. Natürlich sind dabei die höchsten datenschutzrechtlichen Standards zu berücksichtigen.

  • Drittens: Versicherer tun gut daran, einen Chief Data Officer (CDO) zu implementieren bzw. dafür sorgen, dass dessen Rolle gestärkt wird. Der CDO sollte sich nicht nur für Compliance zuständig fühlen, sondern auch das Wachstum des Unternehmens im Fokus haben.

  • Als nächstes gilt es, die „Analytics“-Kompetenzen spartenübergreifend auszubauen. Gerade Führungskräfte müssen in der Lage sein, den strategischen Nutzen von Daten zu erkennen.

  • Letztlich geht es darum, die Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und den IT-Kollegen auf eine neue Grundlage zu stellen. „Analytics“ sollte als business-getriebene Aktivität wahrgenommen werden – was jedoch erhebliche Ressourcen aus den Spezialbereichen IT und quantitative Modellierung erfordert.

(Quelle: PwC Österreich)

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