Studie: Manager fürchten Millionenstrafen

Die Furcht vor Strafen in Millionenhöhe infolge von Korruptionsaffären oder Kartellverfahren treibt Compliance-Verantwortliche zur Einrichtung umfassender Schutzmaßnahmen an. 54 Prozent der Manager und Führungskräfte betrachten es bei der Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien als ihre Hauptaufgabe, ihr Unternehmen vor empfindlichen Strafzahlungen zu schützen. Auch die Angst vor eventuellen Auftragsrückgängen rangiert ganz weit vorne.

Weniger geht es dabei um den guten Ruf an sich. 84 Prozent räumen Compliance eine übergeordnete Bedeutung für den Unternehmenserfolg ein. Ganz anders sehen das die Fachkräfte: Etwa 30 Prozent betrachten Compliance als einen Faktor von geringerem Einfluss. Dies sind die Ergebnisse einer Potenzialanalyse zum Thema Compliance, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.

„Die aktuellen Fälle zeigen, dass Non-Compliance Folgen auslösen kann, mit denen selbst die führenden Unternehmenslenker nicht gerechnet haben”, mahnt Bernd Michael Lindner, Compliance-Experte bei Steria Mummert Consulting. Lindner weist darauf hin, dass vor allem die Finanz- und Ertragslage durch Compliance-Schäden stark beeinträchtigt werden und möglicherweise sogar existenzbedrohende Auswirkungen haben kann.

Professionelles Compliance-Management-System aufbauen

Die Wahrung der Reputation und die Abwehr finanzieller Risiken sind nicht wirklich voneinander zu trennen, meint Lindner. Gerade langfristig könne ein Reputationsverlust höhere finanzielle Schäden nach sich ziehen als Sofortbelastungen durch Bußgelder oder freiwillige Zahlungen, so Lindner. „Unternehmen ist daher zu empfehlen, sich eingehend mit dem Thema Compliance zu beschäftigen, Zeichen zu setzen und ein professionelles Compliance-Management-System aufzubauen“, rät Experte Bernd Michael Lindner.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, inwieweit Compliance-Maßnahmen in Unternehmen bereits verwirklicht werden und dass Unternehmen in diesem Bereich „noch nacharbeiten können“. Für die Potenzialanalyse Compliance wurden 307 Fach- und Führungskräfte verschiedener Branchen mittels Online-Befragung interviewt.

Mag. Manuela Taschlmar

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