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Nachbericht: 3. Generalversammlung des ÖCOV

Im Rahmen der dritten Generalversammlung des Österreichischen Compliance Officer Verbunds (ÖCOV) präsentierten die ÖCOV-Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse und ihre Vorhaben für das kommende Jahr.
Von Redaktion
01. Dezember 2015 / Erschienen in Compliance Praxis 4/2015, S. 44

Im Zentrum der 3. Generalversammlung des ÖCOV am 19. November 2015 im Wiener Büro der Kanzlei Schönherr standen inhaltlicher Austausch und Diskurs. Das Herzstück bilden die Arbeitsgruppen, so lautet das Motto des Vereins. Folgerichtig erhielten die Arbeitsgruppenleiter genügend Raum, Erreichtes zu rekapitulieren und die Ziele für das nächste Jahr vorzustellen. Im Anschluss an die formelle Generalversammlung, die einige kleinere Veränderungen in den Leitungsgremien brachte (vgl Infobox), hielt dann Franz Hiesinger, Finanzchef bei Mondi, die abschließende Keynote unter dem Titel „Warum Compliance funktioniert“. Der Top-Manager stellte das Compliance-System des globalen Papier- und Verpackungsherstellers auf Einladung von Heidemarie Paulitsch, Rechtsanwältin bei Schönherr, vor, die ihre Karriere bei Mondi gestartet hatte.

Vorstandsmitglieder und Gruppenleiter, vlnr: Roman Sartor, Birgit Horacek, Rudolf Schwab, Sabine Fritz, Charlotte Eberl, Daniela Fabits, Armin Toifl, Manfred Klika, © Privat
Vorstandsmitglieder und Gruppenleiter, vlnr: Roman Sartor, Birgit Horacek, Rudolf Schwab, Sabine Fritz, Charlotte Eberl, Daniela Fabits, Armin Toifl, Manfred Klika

Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Die Arbeitsgruppen bestehen meist aus zehn bis zwanzig Vereinsmitgliedern, die regelmäßig zusammenkommen. Die Treffen finden in den Firmenräumlichkeiten von Mitgliedern statt, etwa in der OeNB, bei der AGRANA, der Telekom Austria oder der Commerzbank. Im Einzelnen wurde aus den AGs Folgendes berichtet:

Die AG Organisation hat mit Manfred Klika (RWA) einen neuen Leiter. Unter seiner Vorgängerin Eva Graf (OeNB) widmete sich die Gruppe hauptsächlich der Rolle der Compliance-Funktion und der Erstellung einer Risikolandkarte. Für das nächste Jahr will man sich weiterhin mit der Identifikation von Risiken, etwa auch im Kartellrecht, mit IT-Compliance-Tools sowie mit Whistleblowing beschäftigen.

Die AG Korruptions- und Missbrauchsprävention gilt als eine der aktivsten Gruppen. Man trifft sich monatlich, der Output an Leitfäden ist dementsprechend hoch. Bislang liegen Leitfäden zu den Themen Antikorruption, Geschenke und Einladungen sowie Sponsoring vor. Im Werden sind Richtlinien zu Schulungen, Know Your Business Partner und Interessenskonflikten, wie Gruppenleiterin Daniela Fabits (AustriaTech) berichtete.

Erfolgreich gestalten sich auch die Aktivitäten der AG Kartellrecht. Deren Leiterin Charlotte Eberl (AGRANA) ist es wichtig, „dass bei jeder Sitzung ein Erfahrungsaustausch stattfindet, sich jeder einbringen kann.“ Darüber hinaus nahm die Gruppe mit einer Stellungnahme zur aktuellen Kartellrechtsnovelle aktiv am Gesetzwerdungsprozess teil.

Sanktionen und Exportkontrolle werden von Corporates noch weitgehend unterschätzt. Daher beteiligten sich bei der AG Sanktionen unter Leitung von Thorsten Güldner-Bervoets (RZB) 2015 vor allem Bankenvertreter. In Zukunft soll sich das ändern.

Birgit Horacek (Erste Group) berichtete stellvertretend für den Leiter Frank Arnold (Commerzbank) aus der AG Bank. Die alles beherrschende Thematik war seit Frühjahr 2015 die 4. Geldwäscherichtlinie und wird es auch bis auf Weiteres bleiben. Die Gruppe bot unter anderem auch die Möglichkeit, die in der WKÖ eingesetzten AGs zur 4. GWRL vor- und nachzubearbeiten.

Rudolf Schwab (Telekom Austria) schließlich hob zwei neue AGs aus der Taufe. Die AG Emittenten-Compliance entsteht in Reaktion auf die anstehenden Änderungen im Börsegesetz, beim Marktmissbrauch und beim Insiderhandel. Die geplanten Strafdrohungen von bis zu 15 Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens würden sogar die Geldbußen im Kartellrecht übertreffen, so der Gruppenleiter. Eine weitere neue AG nennt sich „Kreative Formate für die Compliance-Kommunikation“.

Die in den AGs erarbeiteten Leitfäden können auf www.oecov.at im passwortgeschützten „Mitgliederbereich“ abgerufen werden. Wer sie einsehen oder aber sich im ÖCOV engagieren möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Auch der Mitgliedsantrag kann über www.oecov.at unter dem Menüpunkt „Mitgliedschaft“ gestellt werden.

Die Leitungsgremien 2016

Vorsitzende: Sabine Fritz (Daimler); Stv. Vorsitzender: Peter Prebil (Erste Group);

Schriftführerin: Charlotte Eberl (Agrana); Stv. Schriftführer: Rudolf Schwab (Telekom Austria);

Kassierin: Birgit Horacek (Erste Group); Stv. Kassier: Frank Arnold (Commerzbank);

Rechnungsprüfer: Armin Toifl (ATcons); Stv. Rechnungsprüfer: Roman Sartor (KPMG)

Beirat: Alexander Petsche (Vorsitz, Baker & McKenzie), Bettina Hörtner (Rechtsanwältin), Roman Sartor, Armin Toifl, Barbara Wurm (pwc); neu im Beirat: Walter Schwarz (Bank Austria)

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