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„Trace Matrix“: Index für globale Bestechungsrisiken publiziert

Mit der „Trace Matrix“ gibt es seit 2014 einen weiteren Index zur Bewertung von weltweiten Korruptionsrisiken. Anders als der bekannte Corruption Perception Index (CPI) beruht die Trace Matrix nicht auf Befragungen, sondern auf aggregierten Daten internationaler Institutionen wie der Weltbank.
Von Redaktion
02. Dezember 2016

Die Trace Matrix wurde von „Trace International“, einem kommerziellen Anbieter von Compliance-Dienstleistungen, zusammen mit dem US-amerikanischen Think Tank Rand Corporation im Jahr 2014 entwickelt. Sie soll einem steigenden Bedarf in der Wirtschaft an zuverlässigen Informationen zu Korruptionsrisiken im öffentlichen Sektor weltweit nachkommen.

Die Trace Matrix untergliedert die Bedingungen, die Korruption im öffentlichen Sektor entstehen lassen, in vier sogenannte „Domänen“:

  1. Art und Ausmaß der Interaktion mit Regierungsstellen (als potenzieller Anlass für Bestechung);

  2. Vorhandensein und Durchsetzung von Antikorruptions-Gesetzen;

  3. Grad an geforderter finanzieller Transparenz bei öffentlichen Funktionsträgern und Beamten sowie

  4. Fähigkeit der Zivilgesellschaft (wie der Presse), Korruption wahrzunehmen und aufzudecken.

Für jede dieser vier Domänen (und verwandten Unterdomänen) werden relevante Daten aggregiert, die von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, der Weltbank oder dem Weltwirtschaftsforum stammen. Basierend auf einer statistischen Analyse dieser Informationen wird jedem Land eine Gesamtpunktzahl zwischen 1 und 100 zugewiesen – wobei 100 für das höchste Risiko steht – und es werden auch Punkte für jede der vier Domänen und neun Subdomänen vergeben.

Diese Informationen sollen Unternehmen helfen, die spezifischen Risiken in jedem Land zu bewerten und Compliance- und Due-Diligence-Programme zu konzipieren, die auf diese Risiken ausgerichtet sind.

Die Trace Matrix 2016 zeigt im Vergleich mit der Ausgabe 2014 bei einigen Ländern erhebliche Verbesserungen auf, was das Korruptionsrisiko im öffentlichen Sektor betrifft. Estland ist hier führend; seine Gesamtpunktzahl fiel von 33 auf 17, womit das Land, zusammen mit Schweden, Neuseeland, Hongkong und Norwegen laut der Trace Matrix zu den fünf risikoärmsten Ländern zählt.

Andere Länder mussten Rückschläge hinsichtlich ihres Korruptionsrisikoumfelds einstecken, so gehört insbesondere Syrien mit einem von 73 auf 88 gestiegenen Gesamtergebnis nach Nigeria, Angola, Jemen, Guinea, Kambodscha, Myanmar und dem Südsudan dem Trace Index zufolge zu den acht korruptionsgefährdetsten Ländern der Welt.

Die vollständigen Ergebnisse der Trace Matrix können auf http://www.traceinternational.org/trace-matrix angefordert werden (unter Angabe persönlicher Daten).

(Quelle: APA-OTS)

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