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„Paradise Papers“: TI Deutschland fordert konkrete Maßnahmen ein

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. fordert angesichts der Paradise Papers die Politik dazu auf, konkrete Maßnahmen zur Eindämmung von Schattenfinanzplätzen zu ergreifen.
Von Redaktion
13. November 2017

Die „Paradise Papers” zeigen in den Augen von TI Deutschland, dass auch anderthalb Jahre nach den „Panama Papers“ das Geschäftsmodell der Schattenfinanzplätze unverändert gut funktioniere. Demnach erleichtert die Intransparenz im Finanzwesen illegale Aktivitäten wie Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung, fördert aber auch illegitimes Verhalten wie aggressive Steuervermeidung durch Briefkastenfirmen in Steueroasen.

Transparency Deutschland fordert schon seit langem mehr Transparenz im Finanzwesen und den besseren Schutz von Hinweisgebern. Vermittlungs- und Beratungsfirmen (Steuerintermediäre) sollen durch eine Anzeigepflicht für Steuergestaltungen verpflichtet werden, Hinweise auf missbräuchliche und illegitime Finanz- und Steuermodelle zu melden und entsprechende Beratungen nicht anzubieten.

Transparenzregister über wirtschaftlich Berechtigte verbessern

Deutschland hat im Mai 2017 die 4. EU-Anti-Geldwäscherichtlinie in nationales Recht umgesetzt und ein Transparenzregister über die wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen eingeführt.

Allerdings sei es nach wie vor möglich, die tatsächlichen Eigentümer eines Unternehmens zu verschleiern, so TI Deutschland. Darüber hinaus sei das Register nur schwer zugänglich, heißt es in einer aktuellen Aussendung. Eine Möglichkeit, die Steuervermeidung großer Konzerne deutlich zu erschweren, erwartet sich die NGO durch das sogenannte Country By Country Reporting (CBCR), das derzeit in der EU verhandelt wird. Das CBCR soll Konzerne dazu zwingen, öffentlich preiszugeben, in welchen Ländern sie Gewinne erzielen und in welchen sie Steuern zahlen.

Hinweisgeber schützen

Da viele Fälle von Steuerhinterziehung ohne Hinweisgeber nicht in die Öffentlichkeit gelangen, fordert Transparency Deutschland auch einen gesetzlichen Schutz für Hinweisgeber und eine Verpflichtung zur Einrichtung von Hinweisgebersystemen in Deutschland.

(Quelle: TI Deutschland)

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