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FTX-Crash: Weiterer Top-Manager bekennt sich schuldig

Im Fall des Milliardenbetrugs von Kunden der Krypto-Handelsplattform FTX hat sich mit Nishad Singh ein führender Softwareentwickler schuldig bekannt.
Von Redaktion
05. März 2023

Nach einer Anklage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Nishad Singh, einen leitenden Softwareentwickler von FTX, hat Singh vollständige Kooperation mit der SEC zugesagt. Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern Samuel Bankman-Fried und Gary Wang soll Singh über Jahre hinweg Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut haben. Wang bekannte sich bereits im Dezember 2022 in mehreren Anklagepunkten für schuldig.

Softwarecode ermöglichte Millionenraub

Laut SEC-Klage hat Singh einen Softwarecode entwickelt, der es ermöglichte, FTX-Kundengelder an Alameda Research, einen Krypto-Hedgefonds im Besitz von Bankman-Fried und Wang, weiterzuleiten. Singh wusste demnach, dass die Gelder, die an Alameda überwiesen wurden, für Risikoinvestments und Darlehen an Bankman-Fried, Singh und andere FTX-Führungskräfte verwendet würden, selbst als klar wurde, dass Alameda und FTX die unrechtmäßig abgezweigten Gelder niemals an ihre Anleger zurückzahlen können würden. Als FTX kurz vor dem Zusammenbruch stand, entnahm Singh laut Anklage rund 6 Mio. US-Dollar für persönliche Ausgaben, darunter den Kauf eines Hauses im Wert von mehreren Millionen Dollar und Spenden für wohltätige Zwecke.

„Wir sind sicher, dass es sich hier um reinen Betrug handelte: Während FTX gegenüber seinen Anlegern angeblich wirksame Maßnahmen zur Risikominderung anpries, stahlen Herr Singh und seine Mitangeklagten Kundengelder unter Verwendung eines Softwarecodes, den Herr Singh mitentwickelt hat“, bekräftigte Gurbir S. Grewal von der SEC. „Ein Grundpfeiler unsere Börsenrechts besagt, dass Unternehmen und deren Vertreter Anleger über Fakten, die für Investitionsentscheidungen zentral sind, nicht anlügen dürfen. Das gilt für Krypto-Assets genauso wie für alle anderen Wertpapiere.“

Einwilligung in Vergleich

Laut SEC hat Nishad Singh in einen Vergleich eingewilligt, der u.a. die Rückerstattung unrechtmäßig erzielter Gewinne, eine Zivilstrafe und ein Wertpapierhandelsverbot beinhaltet. Auch darf Singh auf absehbare Zeit keine Rolle als leitender Angestellter oder Geschäftsführer mehr innehaben.

Ein Gericht wird nun entscheiden, ob und in welcher Höhe eine Rückerstattung der unrechtmäßig erzielten Gewinne zuzüglich Vorschusszinsen und/oder eine zivilrechtliche Strafe angemessen ist, ebenso wie die Dauer des Verbots für leitende Angestellte und Geschäftsführer festlegen.

Parallel zum SEC-Verfahren haben auch die US-Staatsanwaltschaft und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) Anklage gegen Singh erhoben.

Quelle: SEC

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