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Compliance-Management-System (CMS)

In diesem Kapitel fragen wir, ob in den Unternehmen ein CMS vorhanden ist und aufgrund welcher Motivationen dieses implementiert bzw. nicht implementiert wurde. 
Von Redaktion
14. April 2021

Unternehmen mit CMS

In 86% der von uns befragten Unternehmen werden systematisch organisatorische Maßnahmen ergriffen, um Legal Compliance sicherzustellen. Es gibt also ein Compliance-Management-System (CMS), um die Einhaltung von Gesetzen bzw. internen und externen Richtlinien sicherzustellen.  

Dies entspricht fast genau dem Wert von 2018 (88%). In absoluten Zahlen antworteten 148 der Befragten, dass ihre Organisation über ein CMS verfügt. Wie bereits 2018 interessierte uns, wie das CMS organisatorisch ausgestaltet ist, welche Risikobereiche adressiert werden, welche personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen und wie die weitere Entwicklung der Ressourcen eingeschätzt wird. Neu hinzugekommen ist die Frage nach einem ganzheitlichen Risikomanagement mit Hilfe eines softwarebasierten ERP-Systems. Dazu weiter unten mehr. 

Was die Beweggründe für die Einführung von Compliance-Maßnahmen im Unternehmen betrifft, stimmen die Ergebnisse der aktuellen Studie weitgehend mit jenen von 2018 überein, bis auf eine interessante Veränderung in einem Punkt. In Grafik 2 ist zu sehen, dass das CMS nach wie vor meist auf Anregung durch Vorstand bzw. Geschäftsführung eingerichtet wird. Ca. 55% der Befragten nannten diesen Grund in beiden Studien (Mehrfachantworten waren möglich). Etwas seltener als 2018 sind der Aufsichtsrat und gesetzliche/regulatorische Vorgaben ausschlaggebend. Deutlich seltener wird mit rund 18% statt 25% ein konkreter Anlassfall angeführt. 

Frage: Was war der Grund für die Einführung eines CMS in Ihrer Organisation?

Die Frage wurde nur jenen Personen gestellt, in deren Organisation ein Compliance-Management-System vorhanden ist. In %, Mehrfachantworten, n=148

Grafik 2, © LexisNexis
Grafik 2

Unternehmen ohne CMS

Von jenen 14% der Unternehmen, die über kein CMS verfügen (in absoluten Zahlen 24 Unternehmen), wollten wir wissen, welche Gründe gegen die Einrichtung des CMS gesprochen haben. Die Befragten hatten sich aus vier vorgegebenen Antworten für jene zu entscheiden, der sie am ehesten zustimmen (Einfachantwort). Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 1. 

Welcher der folgenden Aussagen stimmen Sie am ehesten zu? 2021 (in %) 2018 (in%)
Die rechtlichen Risiken, denen meine Organisation ausgesetzt ist, sind so gering, dass kein systematisches Compliance-Management notwendig ist. 46 26
Meine Organisation hat bisher aus Kostengründen noch keine Compliance-Maßnahmen ergriffen. 29 35
Alle Mitarbeiter und Manager in meiner Organisation verhalten sich auch ohne Anleitung oder Kontrolle immer rechts- und regelkonform. 13 35
Compliance ist eine Modeerscheinung, die viel Bürokratie erzeugt und keinen messbaren Nutzen bringt. 12 4

Tabelle 1: Gründe gegen ein Compliance-Management-System 

Im Vergleich mit 2018 lässt sich konstatieren, dass fast doppelt so viele der Befragten die Risikoexposition des Unternehmens als so gering erachten, dass sie kein CMS für notwendig halten. Kostengründe stehen nach wie vor in rund einem Drittel der Fälle der Einrichtung eines CMS entgegen, während die Ansicht, dass sich alle Mitarbeiter ohnehin immer korrekt verhalten würden, im Jahr 2021 kaum mehr Zustimmung findet.  

Bei der Fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass „Ihre Organisation in den nächsten zwei Jahren Maßnahmen im Bereich Compliance-Management ergreifen wird“, zeigen sich signifikante Unterschiede zur COPS 2018. In der aktuellen Studie bewerten kumuliert 63% der Befragten diese Frage als „sehr wahrscheinlich“ oder „wahrscheinlich“. 2018 waren dies „nur“ 50%.

--> weiter zum Abschnitt "Organisation des Compliance-Managements"

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