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Laut Crypto Crime Report 2024 haben Cyber-Kriminelle 2023 mehr als eine Milliarde Euro Lösegeld erpresst. Österreich plant indes Vorgaben für gesteigerte Cybersecurity. Und Tesla-Chef Elon Musk geht davon aus, dass die KI spätestens 2026 intelligenter als der intelligenteste Mensch sein wird: Alles nachzulesen in unseren Compliance News.

Cybercrime

Cyber-Kriminelle haben 2023 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Lösegeld erpresst: Dies geht es aus dem so genannten "Crypto Crime Report 2024" der Analysefirma Chainalysis hervor. Der Schaden, der mit dieser „Ransomware“ verursacht wird, sei aber angeblich noch deutlich höher. Der Bericht erfasst lediglich geleistete Lösegeldzahlungen, jedoch nicht die ökonomischen Folgen von Produktivitätsverlusten und Reparaturkosten rund um Angriffe, so ein aktueller Bericht der Presse.
Obwohl die Lösegeldzahlungen in Verbindung mit Erpressungssoftware gestiegen sind, besagt der Report von Chainalysis, dass es einen deutlichen Rückgang bei sonstigen kriminellen Krypto-Transaktionen gibt: So sei im Jahr 2023 der von illegalen Kryptowährungsadressen erhaltene Wert deutlich nach unten gewandert und kommt insgesamt auf umgerechnet 24,2 Milliarden Dollar. Für 2022 gab Chainalysis noch an, illegale Wert-Transaktionen von umgerechnet 39,6 Milliarden Dollar verzeichnet zu haben.

Die österreichische Regierung hat indes Vorgaben für gesteigerte Cybersecurity beschlossen: Unternehmen der kritischen Infrastruktur sowie Einrichtungen des Bundes mit mind 50 Mitarbeiter:innen sind von dem Cybersicherheitsgesetz betroffen, welches man vergangene Woche zur Begutachtung gesendet hat. Es müssen bestimmte IT-Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen und Vorfälle in der IT-Sicherheit gemeldet werden. Österreich setzt damit die Europäische Cybersicherheitsrichtlinie NIS 2 um. Ziel sei es, die Netzsicherheit und Widerstandsfähigkeit von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zu steigern sowie die Reaktionszeit auf Cyberangriffe zu minimieren, so ÖVP-Innenminister Gerhard Karner. (Presse)

ESG

Christian Solè, Fondsmanager des Candriam Sustainable Equity Eu­rope Small & Mid Caps Fund, betont in einem Beitrag der Presse, dass soziales und umweltfreundliches Wirtschaften gerade bei kleineren europäischen Unternehmen aktuell sowie auch in Zukunft im Fokus stehen wird:

„Der Bedarf an Inspektionen und Zertifizierungen wird steigen, damit Unternehmen nachweisen können, dass sie zum Beispiel Umweltstandards einhalten“, so Christian Solè. Dienstleistungen dieser Art offeriert etwa der französische Konzern Bureau Veritas in seinem Portfolio. Bei den Inspektionen wird ua geprüft, ob Firmen ihrer sozialen Verantwortung und dem Gesundheitsschutz nachkommen. Je nachhaltiger die Unternehmen sich präsentieren, desto höher fällt deren ESG-Benotung seitens der Candriam-Analysten aus. Wichtig sind aber auch wirtschaftliche Kennzahlen. Mehr dazu hier.

In einem aktuellen Artikel des IT Finanzmagazins präsentieren Dr. Matthias Mayer und Dr. Daniel Sommer, beide ihres Zeichens Partner bei KPMG, zehn Punkte, wie die ESG-Transformation gelingen kann. Durch geopolitische Spannungen oder Faktoren wie die Klimakrise werden die nicht-finanziellen Risiken für Finanzunternehmen immer wichtiger. Und auch der Transformationsdruck wächst. Im Artikel erklären die Experten, dass es mit der Krise in der Ukraine sogar zwei Zeitenwenden gegeben hat: Zum Einen müssen im Zeichen des Klimawandels fossile Energieträger mehr denn je von erneuerbaren Alternativen ersetzt werden was dem "E" von ESG entspricht. Zum Anderen ginge es auch um die zahlreichen geopolitischen Veränderungen, die die seit Jahrzehnten geltenden Grundannahmen einer globalisierten Wirtschaft fundamental verändert haben, was wiederum Folgen für die Banken bringt. Aber auch nicht-finanzielle Risiken im Bereich Cyber, Compliance oder Reputation wachsen durch die politische Lage. Neben „E“ rücken auch „S“ und „G“ stärker in den Mittelpunkt. Indes drohen Banken ihre ESG-Transformation zu verschleppen, was der falsche Weg sei, so die Experten.

Künstliche Intelligenz

Elon Musk geht davon aus, dass die KI 2025 oder 2026 intelligenter als der intelligenteste Mensch sein wird. Am vergangenen Montag äußerte sich Tesla-Chef Elon Musk zur Stellung der KI in naher Zukunft. Der Gründer des KI-Startups xAI sprach im besagten Interview über das Thema "Künstliche Allgemeine Intelligenz", welche deutlich mehr können soll als aktuelle Maschinen: „Wenn man AGI als intelligenter als der intelligenteste Mensch definiert, denke ich, dass es wahrscheinlich nächstes Jahr, innerhalb von zwei Jahren soweit sein wird.“ (Presse)

Ein Bericht des Handelsblattes beschäftigt sich aktuell mit den letzten Stunden vor dem Beschluss des AI Acts. Das europäische KI-Regelwerk wäre beinahe an Deutschland gescheitert. Grund dafür war folgender: Neben Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), zeigte vor allem Digitalminister Volker Wissing von der FDP Ambitionen als KI-Minister. Wie kein anderer, stellte er sich gegen die geplante Zustimmung Deutschlands zum so genannten AI Act, den die Bundesregierung bis dato maßgeblich mit vorangetrieben hatte. Während das weltweit erste Regelwerk für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Europa von vielen Expert:innen als großen Schritt nach vorne wahrgenommen wurde, warnte Wissing vor dem Schaden für die KI-Wirtschaft. Auch wenn der AI Act nicht in seinen Zuständigkeitsbereich, sondern in die der Ministerien für Wirtschaft und Justiz fiel, sorgte dies für Unruhe. Denn in der deutschen Bundesregierung gilt bei EU-Abstimmungen die Vorschrift, dass sich das Land enthält, wenn es keine Einstimmigkeit unter den Ministerien gibt.

Unter Beobachtung stehen nun Politiker:innen, welche möglicherweise mit diversen Unternehmen in Kontakt waren. So gab es etwa Treffen zwischen der Wirtschaft und den Ministerien, jedoch keine Beweise dafür, dass die politischen Positionen dadurch tatsächlich beeinflusst wurden: Das Wirtschaftsministerium beispielsweise, befasste sich mit dem deutschen Unternehmen Aleph Alpha auseinander, während das Digitalministerium mehrfach mit Microsoft in Kontakt war: Wissing traf sich im Sommer 2023 viermal mit Vertreter:innen des US-Konzerns, der AI Act war eines der Themen. Mehr dazu lesen Sie im Artikel des Standard.

Geldwäsche

Europol hat nun erstmals Zahlen zu den kriminellsten Netzwerken veröffentlicht, darunter auch die Geldwäsche: Demnach sind in Europa 821 schwerkriminelle Netzwerke aktiv und bedrohen Bürger und den Rechtsstaat. Mehr als 25.000 Mitglieder haben die identifizierten Banden.

"Sie operieren nicht in einer isolierten kriminellen Unterwelt, sondern haben direkte Einwirkung auf das Leben der EU-Bürger", so der Bericht. Das Haupt-Business liege im Drogenhandel. Weitere große Verbrechen sind Betrug, Einbrüche und Diebstahl, Menschenhandel sowie Schmuggel von Migrant:innen. 

86 Prozent der Netzwerke nutzten außerdem legale Geschäftsstrukturen. Über Immobilien werde besonders gern Geldwäsche betrieben, so lautet es in dem 51 Seiten langen Bericht. (Zeit)

Greenwashing

Eine neue Doku-Reihe des öffentlich-rechtlichen TV-Senders ZDF prüft nun, welche Unternehmen tatsächlich nachhaltig arbeiten und welche in die Greenwashing-Falle tappen. ZDF-Umweltreporter Andreas Stamm fliegt in der Pilotfolge von "Greenwashed?" auf die Malediven. Auf den Bildern sieht der Zuschauer viel Müll, regelrechte Berge. Die Malediven verfügen über keine funktionierende Müllabfuhr, so der Journalist.

Präsentiert wird in der Folge auch das Projekt „Parley for the Oceans“: Umweltschützer:innen sammeln Plastik, das in anderen Produkten verarbeitet wird - etwa von der Sportmarke Adidas in einem Schuh. Was nicht exportiert wird, verrottet in vielen Jahrzehnten oder wird verbrannt.

Adidas und „Parley for the Oceans“ sind seit 2015 Partner, genau genommen waren sie das. Ende des Jahres läuft die Kooperation seitens des Sportartikelherstellers aus, wie Adidas selbst mitteilte. Der kritische Journalist Christian Salewski beschreibt Adidas-Produkte aus Ozeanplastik als ein wortwörtliches „Schaufenster-Projekt“. Das in Adidas-Produkten verarbeitete Ozeanplastik komme zum größten Teil nicht aus Sammlungen der Umweltschutzorganisation Parley for the Oceans, sondern stamme aus einer anderen Lieferkette: Der Konzern sammelte dafür Plastik in Thailand und auf den Philippinen. Hier ist die Organisation Parley for the Oceans jedoch gar nicht tätig. (Focus Online)

Autoren

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Mag.a Christiane Jördens Bakk.a

Christiane Jördens hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien studiert und bereits während ihres Studiums begonnen als Redakteurin, Texterin und Model zu arbeiten. Als Journalis...