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Pläne für den digitalen Euro

Die Europäische Kommission will den digitalen Euro einführen. Zugleich soll der Zugang zu Bargeld erleichtert werden.
Von Redaktion
02. Juli 2023

Die Europäische Kommission hat Vorschläge zur Einführung einer digitalen Währung im ganzen Euro-Raum vorgelegt. Sie sollte Euro-Banknoten und Euro-Münzen ergänzen aber nicht ersetzen. Denn zugleich will die Kommission das Recht auf Bargeldzahlung stärken und den Zugang zu Bargeld sicherstellen.  

Bargeld soll als gesetzliches Zahlungsmittel gestärkt werden 

Die Vorschläge tragen der Tatsache Rechnung, dass einer Umfrage zufolge  60% der befragten Europäer weiterhin die Möglichkeit haben wollen, mit Bargeld zu zahlen. Doch im Alltag entscheiden sich immer mehr Bürger für bargeldlose Zahlungen, die sie heute durch Karten und Apps tätigen, die von Banken und sonstigen Privatunternehmen zur Verfügung gestellt werden.

So will die Kommission das Euro-Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel bewahren und den Zugang zu Banknoten erleichtern. Denn der Trend zur Schließung von Filialen und zur Entfernung von Geldautomaten hat in den letzten Jahren den Zugang zu Bargeld von allem in ländlichen Gebieten erheblich erschwert. Nach dem vorgeschlagenen Rechtsrahmen werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu Bargeld für alle Bürger sicherzustellen. 

Mit dem Digital-Euro wird man auch offline bezahlen können 

Auf der anderen Seite soll eine Form öffentlichen Geldes geschaffen werden, mit dem man kostengünstig digital bezahlen kann – in Ergänzung zu den bestehenden Formen digitaler Zahlungsmöglichkeiten, die von Privatunternehmen angeboten werden. Die neue Währung sollte wie eine digitale Börse funktionieren, die auch offline zugänglich ist, d. h. Zahlungen könnten von Gerät zu Gerät ohne Internetverbindung geleistet werden. Der Offline-Modus käme dem Schutz der Privatsphäre und dem Datenschutz besonders zugute: Genauso wie bei Bargeldzahlungen würde niemand erfahren, was bezahlt wird.  

Für alle Händler verpflichtend – außer den ganz kleinen

Mit Ausnahme von sehr kleinen Händlern, für welche die Kosten der Einrichtung entsprechender Geräte unverhältnismäßig hoch wären, wären alle Händler im gesamten Euro-Währungsgebiet verpflichtet, den digitalen Euro anzunehmen.

Mit dem vorgeschlagenen digitalen Euro will die Europäische Kommission auch die Währungshoheit der EU schützen zu einer Zeit, in der Zentralbanken in aller Welt digitale Währungen zu entwickeln beginnen, und sich Kryptowährungen etablieren.

Die Vorschläge müssen vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat bewilligt werden. Dann obliegt es der Europäischen Zentralbank zu entscheiden, ob und wann sie den digitalen Euro ausgibt. 

Quelle: Europäische Kommission

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