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ESG-Compliance: Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch

Eine Studie belegt, dass Umwelt und Soziales Engagement in Unternehmen immer mehr Bedeutung zukommt. Aber CSOs haben wenig Entscheidungsmacht.
Von Redaktion
16. Juli 2023

Alle 20 ATX- Unternehmen (100 %) haben inzwischen einen Chief Sustainability Officer (CSO) – das geht aus der Studie „An organizational setup fit for ESG transformation – the need for a Chief Sustainability Officer with impact hervor. In Deutschland sind es 90 Prozent der DAX- Unternehmen und in der Schweiz 100 Prozent der SMI-Unternehmen. Strategy&, die globale Strategieberatung von PwC, hat die Studie im März und April 2023 aufgrund von Daten der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland (40 DAX-Unternehmen), Österreich (20 ATX-Unternehmen) und der Schweiz (20 SMI-Unternehmen) durchgeführt.  

ATX-CSOs – Teil eines globalen Trends

Rund drei Viertel der ATX-CSOs, ist zu lesen, sind in den vergangenen drei Jahren eingestellt oder auf den Posten befördert worden. Ein globaler Trend: Im Jahr 2021 wurden weltweit mehr CSOs eingestellt als in den vorherigen fünf Jahren zusammen. Dies zeigt, dass ESG (Environmental, Social and Governance), d.h.: ein nachhaltiges, Umwelt und Gesellschaft gegenüber verantwortungsbewußtes Handeln, von den Unternehmen immer ernster genommen wird.

Allerdings haben die meisten CSO wenig Macht: Nur 35% der CSO-Stellen sind auf der Vorstandsebene angesiedelt. Und in nur sieben der 20 ATX-Unternehmen gibt es eine eigenständig agierende Nachhaltigkeitsabteilung.

Willibald Kofler, Country Head von Strategy& Österreich, betrachtet die Entwicklung als positiv, mahnt aber, dass es noch Luft nach oben gibt. Die Einrichtung von CSO-Stellen reiche nicht aus. „CSOs sollten in strategische Entscheidungen eingebunden und mit ausreichend Ressourcen ausgestattet sein. Nur so können sie den nötigen Wandel innerhalb ihrer Organisation vorantreiben und durchsetzen.“  

CSO-lights sind immer noch die Mehrheit 

Man kann CSOs laut der Studie in zwei Gruppen unterteilen: jene, die an das Top-Management angebunden sind und dadurch in der Lage, ESG-Ziele in der Unternehmensstrategie zu verankern und Geschäftsmodelle anzupassen (“CSOs with impact”) einerseits, andererseits CSOs ohne Zugang zum Top-Management und mit beschränkten Befugnissen (“CSO lights”). Fast zwei Drittel (65 %) der CSOs in ATX-Unternehmen sind „CSO lights. In fünf (also 25%) aller ATX-Unternehmen sind CSOs unterstützenden Abteilungen wie Human Resources oder der Kommunikationsabteilung angegliedert, d.h.: sie haben kaum Gestaltungsmacht.

In Deutschland und der Schweiz ist es um CSOs etwas besser bestellt: Nur 45% von ihnen sind CSO lights, bei SMI-Unternehmen sogar nur 35%.  

Nur wenige weibliche CSOs 

Der Studie zufolge legen Unternehmen bei der Besetzung der CSO-Position besonders großen Wert auf langjährige Unternehmenszugehörigkeit – mit der entsprechenden Kenntnis der Unternehmensstrukturen und einem internen Netzwerk. 70 Prozent der ATX-CSOs wurden nämlich intern auf die Stelle befördert. Diversität steht in österreichischen Unternehmen anscheinend nicht so hoch im Kurs: Nur 30% der ATX- CSOs sind weiblich, und davon sind nur 14% „CSOs with impact. Zum Vergleich: In Deutschland ist die Mehrheit (58 %) der CSO-Stellen weiblich besetzt – davon sind 44% „CSOs with impact. Bei den SMI-Unternehmen in der Schweiz liegt der Frauenanteil bei immerhin 35%.  

Die vollständigen Ergebnisse der Studie „An organizational set-up fit for ESG transformation the need for a Chief Sustainability Officer with impact“ können hier heruntergeladen werden: https://www.strategyand.pwc. com/at/en/cso.html 

Quelle: PwC

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